Mk 1,21-28: Er lehrte wie einer, der göttliche Vollmacht hat
Markus beginnt seinen Bericht mit einem beunruhigenden Ereignis: der Befreiung eines besessenen Mannes. Innerhalb der Synagoge. Nicht draußen, nicht daneben: drinnen.
Es ist, als ob Markus sagen würde: Die erste Verkündigung, die wir machen müssen/können, die erste Befreiung, die vollzogen wird, findet innerhalb der Gemeinde statt.
Der Besessene ist ein Symbol für all die Einwände, die uns letztlich daran hindern, wirklich gläubig zu werden. Er lebt in der Synagoge, nimmt am Gebet teil, bekennt seinen Glauben.
Markus ermahnt die Gemeinschaft, die sein Evangelium liest, mit Kühnheit, mit Offenheit, wie ein Prophet, der der Verheißung des Mose würdig ist: Der erste Exorzismus, den Jesus durchführt, geschieht in der Gemeinschaft, unter den Brüdern und Schwestern.
Es gibt keine Gefahren „außerhalb“, sondern vor allem „innerhalb“ von uns selbst, in unseren Entscheidungen leben wir die Widersprüche des Glaubens, in unseren Gemeinschaften wohnt die dunkle Logik der Spaltung.
Die Aussage des besessenen Gläubigen ist erschütternd: „Was hast du mit uns zu tun, bist du gekommen, um uns zu ruinieren!“
Dämonisch ist ein Glaube, der Gott vom Alltäglichen fernhält, der ihn ins Heilige verweist, der fromme Ermahnungen wohlwollend belächelt, ohne sie ins harte Alltägliche zu senken.
Dämonisch ist ein Glaube, der Gott als Konkurrenten sieht und die Fülle des Lebens gegen den Glauben ausspielt: „Wenn Gott existiert, bin ich aufgeschmissen, kann ich meine Wünsche nicht erfüllen.“
Dämonisch ist ein Glaube, der sich auf Worte beschränkt: Der Dämon erkennt in Jesus den Heiligen Gottes, hält sich aber nicht an sein Evangelium. Auch für uns Christen, die wir gewohnt sind in die Kirche zu gehen, gibt es konkrete Risiken:
- Glauben an einen Gott, der nichts mit meinem Leben zu tun hat,
- Glauben an einen Gott, der mein Gegner ist
- Glauben an einen Gott, der nur in Worten zu erkennen ist.
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