18. Oktober – Fest des Hl. Evangelisten Lukas

18. Oktober – Fest des Hl. Evangelisten Lukas

Lk 10,1-9: Die Ernte ist reichlich, aber es gibt nur wenige Arbeiter.

Lukas, der Sohn von Heiden, gehört zur zweiten christlichen Generation. Er war ein Gefährte und Mitarbeiter des heiligen Paulus, der ihn „den lieben Arzt“ nennt, und ist vor allem der Verfasser des dritten Evangeliums und der Apostelgeschichte. Seinem Evangelium stellt er zwei Kapitel voran, in denen er von der Geburt und der Kindheit Jesu berichtet. Darin sticht die Gestalt Marias, der „Magd des Herrn, gesegnet unter allen Frauen“, hervor. Das Herzstück des Werkes besteht dagegen aus einer Reihe von Kapiteln, die über die Predigten Jesu auf der idealen Reise von Galiläa nach Jerusalem berichten. Die Apostelgeschichte beschreibt auch eine Reise: die glorreiche Ausbreitung des Evangeliums von Jerusalem nach Kleinasien, Griechenland und Rom.

Die Protagonisten dieses erhabenen Unternehmens sind Petrus und Paulus. Auf einer höheren Ebene ist der eigentliche Protagonist der Heilige Geist, der zu Pfingsten auf die Apostel herabkommt und sie bei der Verkündigung des Evangeliums an Juden und Heiden leitet. Als aufmerksamer Beobachter ist sich Lukas der Schwächen der christlichen Gemeinschaft bewusst, ebenso wie er zur Kenntnis genommen hat, dass die Ankunft des Herrn nicht unmittelbar bevorsteht. Er eröffnet also den historischen Horizont der christlichen Gemeinschaft, die dazu bestimmt ist, zu wachsen und sich zu vermehren, um das Evangelium zu verbreiten. Der Überlieferung nach starb Lukas in Patras, Griechenland, den Märtyrertod. (www.santiebeati.it)

Warum lesen wir heute ausgerechnet dieses Evangelium von der Aussendung der 70 Jünger? Vielleicht, weil es zu der Dynamik passt, die das Lukasevangelium durchzieht, ja der Frohen Botschaft überhaupt innewohnt, die zuerst den Hirten in Betlehem verkündet wurde, um dann bis in die Hauptstadt des Reiches und somit in alle Welt zu gelangen. „Geht! Ich sende euch“, sagt Jesus den Siebzig – und wir dürfen uns bis heute in diese dynamische Bewegung mit eingebunden verstehen. Auch wir sind Gesandte, auch wir sollen durch Wort und unser Leben den Menschen verkünden: Das Reich Gottes ist nahe.

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