22. Mai – Heilige Rita von Cascia – Donnerstag der fünften Woche der Osterzeit

22. Mai – Heilige Rita von Cascia – Donnerstag der fünften Woche der Osterzeit

Joh 15,9-11: Bleibt in meiner Liebe, damit eure Freude voll ist.

Rita wurde 1381 in der Nähe von Cascia geboren (ca 150 km nordöstlich von Rom). Schon als Kind besuchte sie oft die Augustiner Schwestern in Cascia und träumte davon einmal selber dort einzutreten. Die Eltern aber verheirateten sie sehr jung an Paolo Mancini. 18 Jahre lang lebte sie mit dem ziemlich gewalttätigen und jähzornigen Mann und gebar ihm auch zwei Buben. Als sie es nach Jahren geschafft hatte, dass ihr Mann der Gewalt den Rücken zukehrte, musste sie mit eigenen Augen mit ansehen, wie ihr Mann ermordet wird.

Rita betete darum, dass die Kinder keine Mörder würden (Blutrache war das Recht und auch die Pflicht der Kinder) und das wurden sie nicht; dafür raffte sie die Pest dahin. Rita, so sagt die Legende, hat die Leute während der Pest gepflegt und u.a. auch den Mörder ihres Mannes.

Später ist sie dann doch ins Kloster eingetreten. Schwerkrank soll sie vor ihrem Tod um eine Rose im Januar gebeten haben und die sei im Garten erblüht. So wird sie heute als Fürsprecherin besonders in aussichtslosen Fällen angerufen. Ihr Leichnam, der auch heute nach fast 700 Jahren noch intakt ist, wird in Cascia verehrt.


Die lange Rede, die Jesus nach dem letzten Abendmahl hält, ist ein Crescendo aus Theologie und Mitgefühl, Barmherzigkeit und Ehrfurcht. Der Evangelist Johannes stellt auf diesen Seiten das geistliche Testament des Herrn vor, und die Zusammenfassung der Rede Jesu ist eine: Er lädt uns ein, in seiner Liebe zu bleiben, zu verweilen, auszuharren.

Wir halten dies für selbstverständlich, aber es ist nicht so. In der Geschichte der Menschheit hatte Religion mit Moral, mit Anbetung, mit Regeln zu tun. Fast nie mit Liebe. Die außerordentliche Neuheit des Christentums besteht gerade in der Offenbarung eines Gottes, der liebt und der, indem er uns liebt, unsere Existenz ermöglicht.

Jesus bekennt mit Begeisterung und ohne Umschweife, dass er uns, seine Jünger, liebt. Wir werden geliebt! Auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind, auch wenn es uns schwer fällt, uns lieben zu lassen, sind wir trotz unserer Grenzen und Sünden geliebt! In der Liebe zu bleiben, bedeutet also, sich dieser grenzenlosen Liebe ständig bewusst zu sein.

Alles andere kommt später: die Normen, die unverzichtbar sind, um der Liebe eine Form zu geben; die Anbetung, der Ort der Begegnung mit dem Geliebten; die Moral, die die konkrete Umsetzung unseres neuen Lebens ist. Wir werden geliebt: Wir wohnen in der Liebe

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