Der Karfreitag ist der Tag, an dem die Kirche am Fuße des Kreuzes innehält, um erneut über den unermesslichen Wert der Liebe Christi nachzudenken, die sich in seinem Tod endgültig manifestiert hat.
Die Kirche schweigt. Die Jünger schweigen. Unsere Kirchen sind kahl, schmucklos, still. Im Laufe des Tages werden wir uns versammeln, um der Passion zu lauschen. Nirgendwo wird die Eucharistie gefeiert: Das einzige Opfer bleibt das von Christus, der am Kreuz hing, um das endgültige Band zwischen Himmel und Erde zu besiegeln.
Auch unsere Herzen und unsere (allzu oft vergeblichen) Gebete sind still. Hier ist Gott: entblößt, gezeigt, an einem Kreuz hängend, von dem er leblos herabhängt. So weit wollte Jesus gehen, um die Unermesslichkeit seiner Liebe zu zeigen. Alles ist vollbracht, alles ist gesagt, alles ist gegeben. Jetzt liegt es an uns, auf die Knie zu fallen und zu bekennen, wie es nur der heidnische Hauptmann kann, dass Jesus tatsächlich der Christus Gottes ist.
Und dieses Kreuz wird für uns Jünger ein leuchtendes Zeichen des Heils, ein ausdrückliches und endgültiges Zeugnis der Liebe. Das Kreuz, das über unseren Entscheidungen hängen sollte, das alle unsere Entscheidungen leiten sollte. Das Kreuz ist zur Maßeinheit für die Liebe Gottes zu uns geworden.
Halten wir am Fuße des Kreuzes in der Stille unserer Seele inne: Bis zu diesem Punkt sind wir geliebt.