23. Februar – Heiliger Polykarp

Polykarp kannte noch den Apostel Johannes und wurde von ihm zum Bischof von Smyrna bestellt (vgl. Offb 2,8-11). Als Sprecher der Kirchen von Kleinasien verhandelte er 155 mit Papst Anicet über den Termin des Osterfestes. In Kleinasien muss er großen Einfluss gehabt haben; die Heiden nannten ihn „den Lehrer Asiens, den Vater der Christen, den Zerstörer der Götter“. Als der römische Statthalter ihm befahl, Christus zu verfluchen, antwortete er: „Sechsundachtzig Jahre diene ich ihm, und er hat mir nie ein Leid getan; wie könnte ich meinen König lästern, der mich erlöst hat?“ Er wurde zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt, und als das Feuer ihn nicht tötete, mit einem Dolch durchbohrt. Über sein Martyrium ist ein zuverlässiger Bericht erhalten. Polykarp ist der letzte Zeuge aus dem apostolischen Zeitalter.

FREITAG DER 1. WOCHE DER FASTENZEIT

Mt 5,20-26 Geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder!

Jesus ist sehr darum besorgt, dass Leben und Glauben übereinstimmen: Er kann sich nicht vorstellen, wie ein Jünger sich auf der einen Seite Weise Gott zuwenden, zu ihm beten kann, ohne gleichzeitig auf der anderen Seite sein eigenes Leben zu ändern.

Gewiss: es mag Zeit und viel Geduld erfordern, aber das Gegenteil von dem zu tun, was man sagt und betet, ist für Jesus keine Option. Leider begehen wir Christen allzu oft den Fehler, dass wir eine tiefe Kluft schaffen zwischen unseren Worten und unserem Leben.

Der Glaube, das sollten wir uns klarmachen, reduziert sich nicht auf ein allgemeines Gutmenschentum. Wenn er nicht die Wirkung eines Lebens hervorbringt, das sich an den Worten orientiert, die wir sprechen, ist er nur leere religiöse Rhetorik.

Jesus geht so weit, seine Jünger aufzufordern, die Versöhnung des Bruders, der uns zürnt (und nicht umgekehrt!), vor die Feier des liturgischen Ritus zu stellen. Wie sehr stehen unsere Haltung der Gleichgültigkeit und unsere Streitigkeiten innerhalb der christlichen Gemeinschaft aus oft lächerlichen Gründen im Widerspruch zu diesen strengen Worten Jesu!

Vielleicht kann uns die Fastenzeit helfen, uns auf das Wesentliche zu besinnen, um wieder ein Fünkchen Übereinstimmung zwischen den Worten, die wir sprechen, und dem Verhalten, das wir leben, herzustellen…

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