Dienstag in der Osterwoche

Johannes 20,11-18: Ich sah den Herrn und er sagte mir diese Dinge

Der Kummer kann uns so sehr blenden, dass wir die Gegenwart des Herrn, den wir verzweifelt anflehen, nicht erkennen. Wir können vom Karfreitag so erschlagen sein, dass wir nicht in der Lage sind, uns umzudrehen, aufzuschauen und zu erkennen, dass der Gekreuzigte wirklich auferstanden ist.

So erging es auch Maria von Magdala, die über das Fehlen des Leichnams ihres Meisters fassungslos war: Zum Kummer kam der Kummer hinzu, dass sie nicht einmal mehr einen Leichnam hatte, den sie verehren konnte. Aber da macht die Jüngerin einen entscheidenden Fehler.

Der Herr kommt zu ihr und ruft sie bei ihrem Namen. In Israel bedeutet „beim Namen rufen“, dass man an die Person, die man ruft, glaubt und sie genau kennt. Jesus kennt die Zuneigung und den Schmerz Marias sehr gut und lädt sie ein, aus ihrem Leiden herauszukommen und sich der Freude zuzuwenden.

Paradoxerweise können auch wir im Leid hängen bleiben. Allzu oft projizieren wir unser eigenes Leiden auf das Leiden des Gekreuzigten und bleiben so am Karfreitag stecken.

Die Osterzeit erzieht uns zur Veränderung, drängt uns hinaus, hilft uns, nach oben zu streben, um endlich mit Christus aufzustehen.

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