Umwelt-Tipp 2

Mein Beitrag, die Schöpfung zu bewahren – Wasser sparen                                                                                                                         
November 2023

Wassersituation global und in Deutschland:

Mehr als zwei Drittel der Erde sind von Wasser bedeckt, allerdings sind nur weniger als drei Prozent davon trinkbar. Und dieses Trinkwasser ist zudem sehr ungleich verteilt. Besonders in Afrika, Lateinamerika und Asien herrscht vielerorts dramatische Wasserknappheit. Schätzungsweise 3,6 Milliarden Menschen leben heute in Gebieten, die mindestens einen Monat pro Jahr extrem wasserarm sind. Weltweit haben aktuell 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. 4,2 Milliarden Menschen – also mehr als 55 Prozent der Weltbevölkerung – haben keine sicheren Sanitäranlagen. 

Der Klimawandel verschärft insgesamt die Wasserknappheit und kann die Konkurrenz um die begrenzten Wasserressourcen noch verstärken. Zahlreiche Menschen werden in Zukunft gezwungen sein, in andere Gebiete zu ziehen.

Der Vormarsch von wasserintensiven Anbaumethoden sowie der Fleischproduktion führt gerade in wasserärmeren Ländern des Südens zum Absinken des Grundwasserspiegels und damit zu Bodenerosion, Versalzung und Versteppung. Hinzu kommen Belastungen des natürlichen Wasserhaushalts durch giftige Düngemittel und Pestizide.

Deutschland war lange ein wasserreiches Land, doch nun trocknet es langsam aus. Seit dem Jahr 2000 hat Deutschland sogar so viel Wasser verloren, wie der gesamte Bodensee umfasst. Jedes Jahr verlieren wir so 2,5 Kubik-Kilometer Wasser: also etwa 1,25 Milliarden (!) Badewannen-Füllungen. Auch regionale Wasserreserven können schnell schwinden, wie das Beispiel der Giga-Factory von Tesla in Brandenburg zeigte. Dort musste sogar zeitweise der Wasserverbrauch pro Haushalt limitiert werden.

In Deutschland liegt der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser 2021 bei rund 127 Liter. Wasser verbrauchen wir täglich beim Duschen, Waschen und Kochen. Doch auch alltägliche Produkte wie Lebensmittelund Kleidung benötigen in der Herstellung Wasser. Rechnet man das „virtuelle Wasser“ mit ein, liegt unser wahrer Wasserverbrauch bei über 4.000 Litern täglich. Das sind 26 volle Badewannen virtuellen Wasserverbrauchs.

Um einen Computer herzustellen, braucht es ca. 20.000 Liter Wasser. In einem Baumwoll-T-Shirt stecken etwa 2.500 Liter Wasser, in einem Kilo Rindfleisch 15.000 Liter und in einem Auto bis zu 400 000 Liter.

Ein großer Teil des Wassers in Deutschland wird zum Kühlen in Wärmekraftwerken genutzt.  Der Wasser- und Energieverbrauch hängen damit unmittelbar zusammen.

Dies betrifft auch den Bereich, den wir ins Wasser einleiten, in Form von Reinigungsmitteln, Ölen, Farbresten, Zigarettenkippen, Dünger und Pflanzenschutzmitteln, Medikamenten, usw.  Das Wasser muss mit viel Energie wieder gereinigt werden, bevor es in den Wasserkreislauf zurückkehrt.

Was können wir tun?

In Bad und Toilette:

  • Beim Zähneputzen, Einseifen und Rasieren Wasser nicht unnötig laufen lassen! Verwenden Sie beim Zähneputzen einen Becher, den Sie mit Wasser füllen. Beim Nassrasieren können Sie Wasser sparen, indem Sie den Ausguss verschließen und das Waschbecken mit Wasser füllen.
  • Händewaschen  – drehen Sie das Wasser öfter ab!
  • Starten Sie die Waschmaschine nur voll beladen. Nutzen Sie nach Möglichkeit wasser- und energiesparende Waschprogramme. Rund 13,5 Prozent des Trinkwassers fließt im Haushalt in die Waschmaschine und kommt als Schmutzwasser wieder heraus.  
  • Duschen statt Baden: Für ein Vollbad in der Badewanne benötigt man rund 140 Liter Wasser – so viel wie eine Person in Deutschland im Durchschnitt an einem ganzen Tag verbraucht. Pro Minute fließen durch den Duschkopf nur etwa 20 Liter Wasser.
  • Verwendung von sogenannten Sparbrausen: Die Durchflussmenge von Duschen lässt sich um drei bis sechs Liter (20 bis 25 Prozent) ohne Komfortverlust reduzieren. Achtung: Die Sparbrausen eignen sich nicht für drucklose Speicher oder Durchlauferhitzer, da bei diesen Geräten der normale Fließdruck erhalten bleiben muss, um Störungen zu vermeiden.
  • Einhandmischer reduzieren die Verluste durch das verschwenderische Regulieren zwischen kaltem und warmem Wasser. Eine Mischbatterie mit Thermostat hilft außerdem sechs bis zehn Liter (15 bis 25 Prozent) Wasser pro Duschvorgang zu sparen.
  • Lassen Sie tropfende Wasserhähne reparieren.  Fällt pro Sekunde ein Tropfen aus dem Hahn, ist nach fünfeinhalb Stunden ein Liter Wasser plätschernd, aber ungenutzt im Abfluss verschwunden. 
  • Rüsten Sie alte Toilettenspülkästen auf eine Zwei-Mengen-Spülung oder eine Spül-Stopp-Taste um. Alte Spülkästen sind regelrechte Wasserschlucker: Sie verbrauchen knapp  45 Liter – und damit rund ein Drittel des täglichen Wasserbedarfs pro Person (bei fünf Benutzungen pro Tag). Mithilfe der o. g. Techniken verbraucht die Toilettenspülung dann nur noch drei beziehungsweise sechs Liter statt konstant neun Liter Wasser pro Spülgang. Bei gleicher Hygiene können Sie den Wasserverbrauch hier also um 30 bis 50 Prozent reduzieren. Eine vierköpfige Familie kann so bis zu 40.000 Liter Trinkwasser im Jahr sparen. Damit amortisieren sich die Umbaukosten für die Toilettenspülung in weniger als einem Jahr.
  • Prüfung der Dichtungen im Spülkasten: Abgenutzte Dichtungen können dazu führen, dass 20 Liter Trinkwasser pro Stunde ungenutzt durch Ihre Toilette fließen. Auf diesem Weg können Sie pro Tag fast 500 Liter, pro Jahr 178.000 Liter Wasser verlieren. So können Sie die Dichtungen Ihres Spülkastens ganz einfach prüfen: Haben Sie Ihre Toilette mehrere Stunden nicht benutzt, legen Sie ein Blatt Toilettenpapier in das WC-Becken und zwar in den Bereich des Spülkasten-Ausflusses. Wird das Papier feucht, ist der Spülkasten undicht und muss repariert werden.
  • Die Toilette ist kein Abfalleimer – auch nicht für Öle, Farbreste, Zigarettenkippen, Katzenstreu etc. Die falsche Müllentsorgung über das WC belastet das Abwasser stark mit Schadstoffen und kann außerdem die Rohre verstopfen. Verzichten Sie außerdem auf buntes Toilettenpapier – die Farbstoffe belasten das Abwasser zusätzliche mit Chemie.
  • Verzichten Sie auf WC-Beckensteine und –Erfrischer. Darin enthaltene Chemikalien können nur kurz auf Keime und Bakterien einwirken, bevor sie im Abfluss verschwinden. In der Kläranlage sorgen sie dann für Probleme. Am besten reinigen lässt sich die Toilette mit einer Bürste und Essigreiniger, der ein- bis zweimal pro Woche angewandt wird.

In der Küche:

  • Gemüse oder Salat zum Reinigen in eine Schüssel mit Wasser geben. Lassen Sie die Lebensmittel einige Minuten einweichen. So lässt sich der Schmutz leichter entfernen. Geben Sie das Gemüse in ein Sieb und lassen es abtropfen. Das Wasser können Sie häufig noch als Gießwasser nutzen.
  • Geschirrspülmaschinen sind sparsamer als Handspüler: Um zwölf Gedecke von Hand zu spülen, benötigen Sie bis zu 50 Liter Wasser. Um das Wasser zu erwärmen, brauchen Sie 2,5 kWh Strom. Für die gleiche Menge Geschirr braucht eine Geschirrspülmaschine durchschnittlich aber nur etwa 19 Liter Wasser und lediglich 1,4 kWh Strom. Mit einer Geschirrspülmaschine können Sie deutlich sparen: Bis zu 31 Liter kostbares Trinkwasser und 1,1 kWh Strom.
  • Optimieren Sie das Spülen mit Ihrer Geschirrspülmaschine für die Umwelt:
  • Starten Sie Ihre Spülmaschine nur voll beladen.
  • Nutzen Sie die Sparprogramme Ihrer Spülmaschine. Das energieintensive Spülen mit der höchsten Temperaturstufe ist nur selten erforderlich, das meiste Geschirr wird auch bei geringeren Temperaturen sauber.
  • Nur selten – bei extrem verschmutztem Geschirr – ist ein zusätzlicher und somit mehr Wasser verbrauchender Vorspülgang wirklich notwendig.

Im Garten:

  • Regenwasser in einer Zisterne sammeln und zum Gießen nutzen. Die beste Zeit zum Gießen ist früh morgens oder spät abends. Denn wer den Garten in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden gießt, verringert die direkte Verdunstung des Wassers. Auch eine Bodenbedeckung wie zum Beispiel eine dicke Rindenmulchschicht lässt weniger Feuchtigkeit aus dem Boden austreten.
  • Verzichten Sie auf unnötiges, tägliches Rasensprengen. Übrigens: Je kürzer der Rasen geschoren wird, desto schneller vertrocknet er.

Und sonst:

  • Wohnungswasserzähler einbauen (lassen):  Damit kann der Wasserverbrauch und die -kosten gerechter abgerechnet werden – außerdem schaffen Sie so einen Anreiz zum Wassersparen.
  • Indirekten Wasserverbrauch reduzieren kann man, indem man seltener Produkte, für deren Herstellung extrem viel Wasser verbraucht wird, einkauft. Das heißt beim Einkauf auf regional und möglichst im biologischen Anbau hergestellte Produkte achten.
Umweltteam der Pfarrei Allerheiligen Kasseler Straße 34, 90491 Nürnberg, Tel: 0911 99098650, Fax: 0911 511913
E-Mail: allerheiligen.nuernberg@erzbistum-bamberg.de
Internet: www.allerheiligen-nuernberg.de  

Bild:Kostenlose Nutzung unter der Pixabay-Inhaltslizenz
Flasche Mineralwasser Glas – Kostenloses Foto auf Pixabay – Pixabay

 

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