Donnerstag, 13. Juni – Gedenktag des heiligen Antonius von Padua

Donnerstag, 13. Juni – Gedenktag des heiligen Antonius von Padua

Antonius von Padua war Portugiese, geboren in Lissabon 1195. Mit fünfzehn Jahren trat er bei den Augustinerchorherren ein. Als aber 1220 die ersten Märtyrer des Franziskanerordens von Marokko nach Portugal überführt und in Coimbra bestattet wurden, machte das einen so tiefen Eindruck auf Antonius, dass er Franziskaner wurde. Sein Wunsch, in Marokko zu wirken, ging aber nicht in Erfüllung: nach einem kurzen Aufenthalt dort wurde er krank, und auf der Rückreise verschlug es ihn nach Italien. Franz von Assisi ernannte ihn zum Lehrer der Theologie für die Minderbrüder in Bologna. Aber das eigentliche Feld seiner Tätigkeit wurde die Predigt. In Norditalien, Südfrankreich und zuletzt in Padua strömten ihm die Volksmassen zu. Er trat gegen den Wucher auf und setzte sich überhaupt für die Rechte der Armen ein. Schon 1231 starb er, erschöpft von seinen übermenschlichen Anstrengungen. Pius XII. erklärte ihn zum Kirchenlehrer.

Donnerstag der zehnten Woche im Jahreskreis

Mt 5,20-26: Wer seinem Bruder zürnt, wird dem Gericht verfallen sein.

Jesus geht von der Theorie zu den Tatsachen über. Nachdem er sich zur Auslegung der Tora geäußert und die Gleichsetzung des geschriebenen Gesetzes mit dem Wald von Vorschriften und Hinweisen des mündlichen Gesetzes abgelehnt hat, geht er nun ins Detail. Drei Kapitel lang konzentriert sich Jesus in der so genannten „Bergpredigt“ auf konkrete Situationen, um aus der erstickten rabbinischen Perspektive herauszukommen und einen Höhenflug zu wagen. Was die skandalöse Auslegung Jesu auszeichnet, ist seine Bereitschaft, die Kasuistik auf den Ursprung des Gebots zurückzubringen.

Die heutige Passage konzentriert sich auf den Gedanken der Gewalt und des Mordes: Während die Rabbiner unterschieden, wen man nicht töten sollte (Feinde konnte man natürlich ruhig töten), geht Jesus so weit, die Jünger aufzufordern, über verbale Gewalt, Klatsch und Bosheit nachzudenken, die Initiative zu ergreifen, sich mit seinem Bruder zu versöhnen, sich in die Lage des anderen zu versetzen, ohne sich besser oder besonders zu fühlen.

Eine harte, kompromisslose, verrückte Seite, die die Jünger an den Wert der Prophetie, des Zeugnisses, des Paradoxen erinnert. Jesus wird der erste sein, der diese Anweisungen lebt und uns ein klares Beispiel dafür gibt, wie das Evangelium die Perspektive des Lebens radikal verändern kann.

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