Mt 9,1-8: Sie gaben Gott die Ehre, der den Menschen solche Macht gegeben hat.
Die Sünde lähmt uns völlig. Sie hindert uns daran, zu lieben, sie errichtet eine Nebelwand um uns herum, die das Licht mit der Finsternis verwechselt. Heute sprechen wir wenig und schlecht über die Sünde, als ob sie eine unschuldige Schwäche ohne Folgen wäre. Dem ist nicht so: Licht und Finsternis sind in uns zu gleichen Teilen vorhanden. Wir werden mit dieser Last geboren, aber – das ist die gute Nachricht – wir können uns davon befreien. Das geistliche Leben besteht gerade darin, uns im Licht Gottes zu sehen und aus dieser Perspektive das, was uns vom Herrn entfremdet, beim Namen zu nennen.
Die Sünde ist nicht in erster Linie eine Übertretung eines göttlichen Gebots, sondern eine Übertretung eines Plans zum Guten, zu meiner vollen Verwirklichung. Gott ist es, der mich geschaffen hat, und er allein weiß, was mich aufbaut und was mich zerstört.
Die Sünde ist böse, weil sie uns schadet, und nicht, weil jemand anderes sie beschlossen hat… In dieser Perspektive sind die Entdeckung meiner Schatten, das Ausfindig machen, wo es hakt, das Eingestehen der Probleme, alles Handlungen, die nur dank der Eingebung, die der Heilige Geist uns schenkt, möglich sind.