Mt 25,1-13: Seht den Bräutigam! Geh raus und triff ihn!
Was für ein seltsamer Bräutigam, der um Mitternacht ankommt und verlangt, dass die Freunde der Braut wach sind! Und was für seltsame Ratschläge geben die Freunde denen, denen das Öl ausgegangen ist, als ob man mitten in der Nacht einen offenen Laden finden könnte!
Aber die Bedeutung des Gleichnisses ist klar: Gott ist ein Bräutigam und sein Kommen ist ein außergewöhnliches Fest. Wir haben Gott nicht „verdient“, er kommt bedingungslos, es liegt an uns, uns seines Kommens bewusst zu sein, es liegt an uns, den Moment seines Kommens zu verstehen.
Viele sagen sich: Hauptsache das Kind ist getauft, dann kommt es schon in den Himmel. Aber das Beispiel im heutigen Evangelium ist eine Warnung: Nur dabei sein, wie die törichten Mädchen, garantiert einem noch keinen Eintritt zum himmlischen Fest. Man muss gerüstet sein, wie die Mädchen mit Öl, zusätzlich sogar noch mit einem ausreichenden Vorrat. Denn es kann lang werden, bis das Fest beginnt.
Viele Leute werden heute achtzig Jahre und älter. Und da muss der Glauben ausreichen und durchhalten durch viele Jahrzehnte. Da nützt auch ein guter Vorrat aus der Kinder– und Jugendzeit wenig, da muss immer wieder nachgesorgt werden. Man muss sich den Glauben für jedes Lebensalter neu erwerben und neu gestalten. Man muss seinem Glauben immer neue Nahrung besorgen durch die Sakramente und durch das Wort Gottes.
„Seid wachsam!“ heißt: Haltet euren Glauben intakt. Gerade in Alter und Krankheit, wenn sich immer mehr Schwächen zeigen, brauchen wir das.