Pater Valentin Garcia: Mission heute ist eine tägliche Herausforderung

Pater Valentin Garcia: Mission heute ist eine tägliche Herausforderung

Pater Valentin Garcia, ein spanischer Comboni-Missionar, berichtet von einigen Gedanken in der reifen Phase seines Lebens.

Seit meiner Kindheit, im kleinen Seminar der Comboni-Missionare, besuchten uns Missionare aus Afrika und Lateinamerika, die uns halfen, den missionarischen Geist zu leben. 1975, ein Jahr nach meiner Priesterweihe, kam ich nach Tarma in Peru, und abgesehen von zwei Zeitspannen von jeweils sechs Jahren in Spanien verbrachte ich den Rest meines missionarischen Lebens, 37 Jahre, in Peru und Chile.

Es ist nicht leicht, heute über Mission zu sprechen, denn die sich wandelnden Lebensumstände und -rhythmen in unseren Gesellschaften zwingen uns, sie in ständiger Unterscheidung und Aktualisierung unserer pastoralen Methoden zu leben. In diesem südlichen Teil Perus, wo die Menschen einen großen religiösen Geist haben, den sie von ihren Vorfahren geerbt haben, die massenhaft evangelisiert wurden, müssen wir Missionare die Botschaft des Evangeliums an ihre Kultur und ihre Volksfrömmigkeit anpassen.

Der Missionar von heute ist aufgerufen, seine Mission in einer Haltung des ständigen Aufbruchs zu leben, dort zu sein, wo die Menschen leben, und ihnen an die Orte zu folgen, an denen sie sich niederlassen. Hier in Arequipa haben die Comboni-Missionare vor Jahren die ehemalige Pfarrei Espírito Santo an die Diözese abgegeben, um in ein anderes Gebiet zu gehen, in das viele Menschen aus dem südlichen Hochland des Landes gekommen waren, die in einer prekären Situation lebten.

Eine grundlegende Einstellung, die wir in diesem Gebiet haben, ist es, die Laien stärker in die Pastoralverwaltung einzubeziehen. Sie kennen die Methoden besser, um die am Rande Stehenden und die Armen zu erreichen. So betreiben wir in dieser Pfarrei El Buen Pastor zwei Kindergärten für Kinder aus Familien, die nicht über ausreichende Mittel verfügen, um ihren Kindern eine gute und gesunde Erziehung zu ermöglichen. Eine weitere grundsätzliche Aufgabe des Missionars ist es, sich um ältere Menschen zu kümmern, die hier oft in sehr bedauerlichen Verhältnissen leben, manchmal sogar von ihren Kindern verlassen. In dieser Pfarrei sind wir froh über der Art und Weise, wie wir diese Seelsorgearbeit in Zusammenarbeit mit einer guten Gruppe engagierter Laien und mit der wertvollen Unterstützung der Töchter des Heiligen Kamillus durchführen. Die missionarische Bewusstseinsbildung nimmt auch in unserer pastoralen Arbeit einen wichtigen Platz ein. Besonders im Oktober, mit der Feier des Weltmissionssonntags, in Zusammenarbeit mit der Delegation der Päpstlichen Missionswerke von Arequipa und mit dem Fest unseres Gründers, des heiligen Daniel Comboni, dem großen Missionar Afrikas.

Es gibt zwei Eigenschaften, die meiner festen Überzeugung nach ein Missionar heute haben muss: die Mission ad gentes (bei dem Menschen) und die Mission ad vitam (für das Leben). Dies sind zwei wesentliche Wege, die missionarische Berufung zu leben, die seit den Anfängen der Kirche vorhanden sind. Wir können unsere Mission nicht auf unser lokales diözesanes Umfeld oder nur auf unser eigenes Land beschränken. Jesus sagte es den Zwölf am Tag der Himmelfahrt ganz klar: „Geht hinaus in die ganze Welt“. Der zweite Aspekt, den ich hervorheben möchte, ist, dass wir unser ganzes Leben lang Missionare sein müssen, wo immer wir auch sind. Selbst jetzt, in meinem fortgeschrittenen Alter, habe ich das Gefühl, dass ich diese Dimension meiner missionarischen Berufung lebe.

Pater Valentin Garcia, mccj

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