Bruder Hans Eigner unterstützt Bischof Christian Carlassare im Südsudan

Bruder Hans Eigner unterstützt Bischof Christian Carlassare im Südsudan

Zum zweiten Mal geht Bruder Hans Eigner als Missionar in den Südsudan. Diesmal auf Anfrage seines Mitbruders Bischof Christian Carlassare (Bild oben), der am 19. September zu Gast im Missionshaus in Ellwangen war und die Situation in seiner neuen Diözese Bentiu im Norden des Südsudan vorstellte.
Bereits 2014 ging Bruder Hans in die Hauptstadt Juba, um im Auftrag der dortigen Bischofskonferenz ein Friedens- und Traumaheilungszentrum zu bauen. Er trat 1984 in den Orden der Comboni-Missionare ein, arbeitete in Kariobangi, einem Slum im Nordosten der kenianischen Hauptstadt Nairobi, wo er nach eigenen Worten „zum Missionar wurde“. Nach einem Aufenthalt in Deutschland, wo er für die Nachwuchsarbeit der Missionare tätig war, war er von 2014 bis 2017 zum ersten Mal im Südsudan.

Aufbauarbeit in der neuen Diözese Bentiu
Auch dieses Mal geht es um Aufbauarbeit im Südsudan, ein Land, das durch politische Instabilität in einen Bürgerkrieg bis 2018 getrieben wurde. 2024 wurde Comboni-Missionar Christian Carlassare zum neuen Bischof von Bentiu ernannt. Er war zuvor schon Bischof der Diözese Rumbek und arbeitet seit 2005 im Südsudan. Der Sudan ist seit den Zeiten des Gründers Daniel Comboni das Kernmissionsland der Comboni-Missionare. Viele Comboni-Missionare arbeiten nach wie vor im Sudan bzw. Südsudan, so zum Beispiel auch Pater Gregor Schmidt, der einige Jahre zusammen mit Christian Carlassare im Nordosten des Südsudan, in Old Fangak, arbeitete und seit zwei Jahren Provinzial in Juba ist.
Die Stadt Bentiu im Norden des Südsudan an der Grenze zum Sudan wurde durch den Bürgerkrieg verwüstet. Viele Menschen verloren alles, nur allmählich kehren die Menschen in die Stadt zurück, doch es fehlt auch an Baumaterialien für den Wiederaufbau der Häuser. Die meisten leben in einfachen Unterkünften, für die sie den noch brauchbaren Bauschutt verwendet haben.

Überschwemmungen nehmen Nahrungsgrundlage
Zudem nehmen die schweren Überschwemmungen der letzten vier Jahre der Bevölkerung ihre Existenzgrundlage. Felder sind überschwemmt, so dass nichts mehr angebaut werden kann.  Fisch und getrocknete Seerosen dienen als Nahrungsmittel. Das Grundwasser ist auch durch die dort vorhandenen Ölvorkommen verunreinigt. Dennoch muss man es zum Waschen und Kochen benutzen, was Hautausschläge und andere Krankheiten verursacht. Eine bessere Wasserversorgung ist eines der Ziele vom Bischof und seinem Team (Bild: Bischof Carlassare an einem Wasserloch).
Zurzeit lebt Bischof Christian mit seinem Mitbruder P. Giovanni (84) und bald auch Bruder Hans Eigner im Haus des Pfarrers von Bentiu. Der Bau von einigen einfachen Räumen wurde begonnen. Bruder Hans Eigner wird seine Kenntnisse als Bauingenieur einsetzen, um die Entwicklung der Diözese zusammen mit den Verantwortlichen vor Ort schrittweise zu organisieren und zu planen und den sieben Pfarreien der Diözese unter die Arme zu greifen. Zunächst soll eine Schule und eine Unterkunft für den Bischof gebaut werden. Schon in Deutschland hat Bruder Hans sich mit möglichen Baumethoden auseinander gesetzt, die das vorhandene Baumaterial in Bentiu nutzen können.

Bischof Christian Carlassare und Bruder Hans Eigner in Bentiu, Südsudan

Aussendung in Ellwangen
Am 4. September wurde Bruder Hans bei einem Gottesdienst, mitgestaltet vom „Bergchörle“, in der Kapelle des Missionshauses ausgesendet. Besonders Mitbruder Pater Gregor Schmidt, auf dem Weg zum Zwischenkapitel in Rom, freute sich, seinen Mitbruder im Südsudan als Provinzial zu empfangen und meinte, er habe sich „kein leichtes Land“ für seine Mission ausgesucht. Am 21. September wurde Bruder Hans auch in seiner Heimatgemeinde in Laibstadt in den Südsudan verabschiedet.

Bischof Carlassare in Ellwangen
Am 19. September besuchte Bischof Christian das Ellwanger Missionshaus und stellte seine Arbeit vor. Die Diözese von der Größe Baden-Württembergs hat sieben Pfarreien, elf Priester und 1,2 Millionen Einwohnern, davon 620.000 Katholiken. Die Bevölkerung besteht aus den Hirtenvölkern Dinka und Nuer, die eine lange und konfliktreiche Geschichte verbindet. „Wasser in Wein verwandeln“ will der Bischof und meint damit vor allem diese vier Bereiche: Schulbildung, sauberes Wasser, den Gesundheitssektor und Landwirtschaftsprojekte für Frauen, die sie in ihrer Selbstständigkeit unterstützen.

Ulrike Lindner

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