Anfang September trafen sich in Rom die Provinzoberen der Comboni-Missionare aus Spanien, Portugal, Italien, der Londoner Provinz und der Deutschsprachigen Provinz zusammen mit Pater Zagaja Adam, dem Vertreter des Generalvikars in Polen, und Pater Radol Austine Odhiambo, dem Generalassistenten, der für die europäischen Provinzen zuständig ist. Ziel des Treffens war es, Erfahrungen auszutauschen, über aktuelle Entwicklungen nachzudenken und die vor drei Jahren vom Generalkapitel formulierten gemeinsamen Leitlinien in Europa umzusetzen. Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen kirchlichen und politischen Situationen in den einzelnen Provinzen stand im Mittelpunkt der Diskussionen die Frage, wie es trotz aller Unterschiede möglich ist, gemeinsame Wege zu gehen.
Besondere Aufmerksamkeit wurde den neuen „Ausbildungsgemeinschaften” gewidmet, die in den letzten Jahren in Österreich (Graz), Portugal (Maia) und Spanien (Granada) eröffnet wurden. Die Mitglieder der Gruppe waren sich einig, dass gute Sprachkenntnisse eine wesentliche Voraussetzung für das Theologiestudium sind und den jungen Seminaristen daher ausreichend Zeit für ein angemessenes Erlernen der Sprache eingeräumt werden muss. Als große Herausforderung wird hingegen weiterhin die Beschaffung von Visa für die Studenten angesehen, die oft sehr mühsam und langwierig ist.
Die Oberen gaben auch einen Bericht über die Feierlichkeiten zum Heiligen Jahr in ihren jeweiligen Ländern. Besonders geschätzt – und als großer Erfolg gewertet – wurde das „Jubiläum der Jugendlichen”, das in der Gemeinschaft der Kurie in Rom stattfand und von allen Ordensbezirken finanziell unterstützt wurde. Neben den pastoralen Projekten wurden auch die Arbeiten der verschiedenen Bereiche und Sekretariate sowohl auf Bezirksebene als auch auf Kontinentalebene bewertet: Mission, Ausbildung und Wirtschaft.
Besonders wichtig war es, das ernste Thema der Flüchtlinge und Migranten stärker in die Arbeit der Ordensbezirke zu integrieren, wobei anerkannt wurde, dass dieser Aspekt aufgrund der begrenzten personellen Ressourcen von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich behandelt wird. Während in einigen Provinzen vor allem einzelne Mitbrüder persönliche Initiativen in dieser Hinsicht ergreifen, gibt es in Italien mehrere Gemeinschaften, die Flüchtlinge aufnehmen und begleiten. Ein gut etabliertes Team koordiniert und entwickelt diese Aufgabe auf Provinzebene.
Da die Hälfte der in Rom anwesenden europäischen Ordensoberen nach sechsjähriger Amtszeit zum Jahresende ihr Mandat beenden wird, war ein weiterer Schwerpunkt der Blick auf die laufenden Provinzwahlen.
P. Hubert Grabmann, mccj