Mit offenen Augen die Welt sehen:
die Schönheit der Welt in jeder Blume
im Fließen des Flusses, im Rauschen des Meeres,
im Flug der Vögel, im Grün der Wiese, in der Majestät der Berge,
eben in der Schönheit der Schöpfung.
Mit offenen Augen die Welt sehen:
die Zerstörungskraft in Kriegen und Katastrophen,
in Leid und Not, in Krankheit und Trauer.
Beide Sichtweisen gehören
zu allen Zeiten, zur Realität unseres Menschseins.
Immer, wenn uns die dunkle Seite fesselt,
ob durch persönliche Schicksale wie Krankheit und Tod,
durch Trauer und Depression oder durch Kriege und Katastrophen,
dann können wir sie spüren,
diese apokalyptische Schwärze, die uns ins Verderben ziehen will,
die uns nur noch ein Bild von SCHWARZ gibt,
uns zu SCHWARZMALERN macht.
Und wir ersehnen – manchmal –
geradezu, dass das alles bitte ein Ende haben mag.
Und da spricht Jesus von der Standhaftigkeit im Glauben,
spricht von der Hoffnung über all das hinaus
und lebt diesen Glauben auch in Leid und Tod
und erfährt Auferstehung.
Nennt mich naiv,
doch ich will IHM vertrauen, will mit IHM hoffen,
dass ich nicht in der Dunkelheit bleibe,
sondern mit IHM und durch IHN
das Licht am Ende des Tunnels sehe –
das Licht, das alles auf-löst,
ja, das alles er-löst.
Beatrix Senft
