Ein lauter oder ein stummer Schrei
„Hab Erbarmen mit mir“ –
anhalten, Erspüren des Gegenübers.
Einen Augenblick mich hinten anstellen,
um in sein Innerstes zu sehen,
ihn wahrnehmen, wie er ist.
Mit all seiner Bedürftigkeit,
mit all seinem Sehnen –
auch mit seiner ganzen Fülle –
mit allem, was ihn ausmacht.
Einen Augen-Blick schenken,
der heilen, aufrichten, befähigen kann.
Einen Augen-Blick schenken,
der die eigenen blinden Flecken
ins Sehen erhellt,
der dem anderen An-Sehen schenkt.
Einen Augen-Blick schenken,
der in diesem Moment
eine kleine Welt retten kann.
Beatrix Senft
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