Bruder Manfred Bellinger (1958 – 2024)
2020 kehrte Bruder Manfred Bellinger nach sechsjähriger Abwesenheit zurück nach Carapira in Mosambik, wo er bereits von 2002 bis 2014 im Einsatz war. Als Leiter des Technischen Instituts Carapira war eines seiner Ziele, die Produktion der Werkstätten, in denen die Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung machen, durch intensive Planung und bessere Ausstattung wieder anzukurbeln. Seit 2019 ist die Schule, die 1964 mit finanzieller Hilfe von Misereor Aachen von den Comboni-Missionaren gegründet und aufgebaut worden war, rechtlich wieder Eigentum der Kongregation. Das ITIC (Istituto Tecnico Industriale Carapira) bietet 150 Schülern und Schülerinnen Kurse im industriellen Metall-Handwerk sowie im Automechaniker-Handwerk.
Ausgleich und Freizeit
Die Schüler und Schülerinnen, die im Internat wohnen, benötigen einen Ausgleich und eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Deshalb werden Aktivitäten im Fußball, Volleyball, Basketball und Leichtathletik angeboten, dazu Brettspiele, Musik und Aufführungen, um die vielfältige Tradition und Kultur zu fördern.
Die Pfarrei hat knapp 100 kleinere Außenstationen. Diese liegen im Umkreis von bis zu fünfzig Kilometern von der Missionsstation Carapira, erreichbar oft nur über holperige und sandige Wege und Straßen. Doch jedes größere Dorf hat seine eigene Fußballmannschaft und sein eigenes Feld zum Spielen. Jedes Spiel ist ein Freundschaftsspiel. Die Spieler der Gastmannschaft kommen oft zu Fuß, mit Fahrrädern oder mit kleinen Mopeds.
Umweltkatastrophen
Pater Davide de Guidi arbeitete mit Br. Manfred Bellinger in Carapira und ist seit Anfang 2024 mit seinem Mitbruder Pater João Baptista für die Pfarrei Carapira und die Außenstationen zuständig. Außerdem arbeiten Schwestern und Laien dort, darunter zwei aus Verona. In der Pfarrei leben ca. 100.000 Menschen auf einem Gebiet von 1.000 Quadratkilometern. Kurz nach Pater Davides Ankunft zerstörte ein Zyklon im März 2024 etwa ein Drittel der Häuser, den größten Teil der Ernte und über die Hälfte der Kapellen der Pfarrei. Viele Bäume wurden entwurzelt und umgestürzt, Schulen und Gesundheitszentren wurden freigelegt und Brücken zerstört.
Aufbauarbeit
Pater Davide schreibt: „Dank der großen Spendenbereitschaft konnten wir auf verschiedenen Ebenen Hilfe leisten. So erhielten die Gemeinden einen Beitrag um einige der Kapellen wieder aufzubauen. Zusammen mit den Menschen in den Gemeinden konnten etwa 150 Häuser für die Bedürftigsten errichtet werden (Witwen mit Kindern, Schwerkranke, Alte, Blinde). Neben Baumaterialien wie Dachplatten, Hämmer, Nägel, Schaufeln, Stangen und Bambus, konnten 500 Decken, 200 Matten, 150 Planen für Dächer und 1100 Hacken gekauft werden. Zusätzlich wurden fünf Rollstühle für Behinderte und Medikamente zur Verfügung gestellt.
Für die ca. 30.000 Kinder und Jugendlichen, die in der Pfarrei zur Schule gehen, konnten 13.000 Notizbücher, 6.000 Stifte und 12 große Tafeln gekauft werden. Im Oktober wurden zwei neue Brunnen gebaut. Hier ist Wasser sehr kostbar, und viele Menschen gehen kilometerweit, um einen Eimer Wasser zu holen. Ein Brunnen kostet etwa 3.500 Euro.
Bruder-Manfred-Sozialpastoralzentrum
Auch das Pastoralzentrum der Pfarrei wurde durch die Zyklone zerstört. Dank Spenden konnte es mit Beteiligung wieder aufgebaut werden und wurde in Gedenken an Bruder Manfred am 12. Oktober 2025 wieder eingeweiht. Es heißt nun „Bruder-Manfred-Sozialpastoralzentrum Carapira“. Ein weiteres Projekt der Pfarrei ist der Aufbau eines kleinen Zentrums für unterernährte Kinder. 25 bis 30 Prozent der Kinder leiden an Mangelernährung. Außerdem soll die vom Wirbelsturm beschädigte Grundschule in Carapira renoviert werden, die von 2.300 Kindern besucht wird.“
