„Alhamdulillah! Gelobt sei Gott!“ wiederholen die Beduinenlehrerin und ihr Mann immer wieder, während wir auf die verkohlten Überreste ihres ehemaligen Hauses starren. Sie hatte mit ihrer Tante gekocht und die Waschmaschine laufen lassen. Die sengende Hitze, die überhitzten Zinkbleche? Ein einziger Funke genügte. In wenigen Minuten hatte das Feuer alles verschlungen.
Das Haus inmitten des Beduinendorfes wurde völlig zerstört. Der Ehemann zeigt uns den verkohlten Motor der Waschmaschine: das Einzige, was übrig geblieben ist. Die Familie mit ihren vier Kindern lebt jetzt bei einer Tante. Das Kleid, das die Lehrerin trägt, wurde ihr von ihrer Schwester geliehen. Ihr ganzes Hab und Gut wurde von den Flammen verschlungen. „Wir konnten nichts mehr retten“, murmelt sie. Und doch wiederholt sie mit heiterem Glauben: „Alhamdulillah, uns geht es gut.“
Sie hatten schon so wenig, und sie haben alles verloren.
„Gott sei Dank, wir waren draußen“, sagt sie. Er nickt stumm, sein Gesicht ist von Traurigkeit gezeichnet. Ein paar Tage zuvor hatten wir ihnen neue Schuhe geschenkt, die Freunde für Beduinenfamilien gespendet hatten, ein Paar für sie und ein Paar für ihre zweijährige Tochter. Aber es war die ältere Tochter, die am meisten litt. Die Lehrerin erzählte uns, dass sie von der Schule nach Hause kam und ihr Haus in Flammen stand. Sie war zutiefst betroffen.
Glücklicherweise gelang es der Feuerwehr, rechtzeitig einzutreffen und ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Häuser zu verhindern. Dies ist das nächstgelegene Dorf zu Bethanien, das zwischen zwei israelischen Siedlungen im Westjordanland liegt. Segen oder Gefahr? Seit Monaten steht die Gemeinde unter Evakuierungsbefehl: Die israelischen Behörden planen, die Siedlungen miteinander zu verbinden, und das Dorf ist dabei im Weg, als würde es nicht existieren.
Dennoch gibt die Lehrerin die Hoffnung nicht auf. „Wir werden das Haus wieder aufbauen“, sagt sie mit Blick auf die Reste von verbogenem Holz und Blech, die so anfällig für Feuer sind. „Hoffentlich wird es besser sein als vorher.“
Sie zeigen uns Videos von dem Feuer. „Ich will mir die Bilder nicht ansehen“, gesteht sie. „Es bricht mir das Herz.“ Aber wieder erhebt sich ihre Stimme voller Schicksalsergebenheit, Dankbarkeit und Hoffnung: „Alhamdulillah.“ Und wie ein tiefes Echo wiederholt ihr Mann: „Alhamdulillah. Gelobt sei Gott.“
Sr. Cecilia Sierra, CMS