20. Juli, Mittwoch der 16. Woche im Jahreskreis

Mt 13,1-9: Ein Teil des Samens fiel auf guten Boden und brachte Frucht.

Jesus sitzt, wie auch die Rabbiner. Er sitzt, weil er weiß, wie man lehrt, weil er führen will, weil er weiß, wohin er führen muss. Er sitzt, weil er bleiben will, er flieht nicht wie so viele Experten, die uns täuschen und sich dann in ihr glitzerndes Privatleben verkriechen. Er bleibt, er steht, er erklärt, er teilt. Ohne große Worte, ohne die Stimme zu erheben, ohne raffinierte Argumente zu verwenden, ohne Distanzen zu betonen, ohne uns sein Wissen aufzudrängen. Er verwendet Beispiele, die jeder nachvollziehen kann, er verwendet Gleichnisse. Vor einem Gleichnis bleiben wir frei, wir können seine tiefe Bedeutung erfassen, uns davon erschüttern lassen oder es als nette Anekdote behalten. Das Gleichnis ist ein wirksames Mittel: Es verwendet konkrete Bilder, keine abstrakten Begriffe, verbirgt aber ein Geheimnis, eine Moral, eine Lehre, die den Zuhörer tief berühren kann. Und gleichzeitig greift sie nicht an.

Wenn Jesus gesagt hätte: Ihr hört schlecht auf das Wort Gottes, ihr seid nicht fähig! Er hätte diejenigen, die vor ihm standen, beschämt und beleidigt. Aber das Gleichnis vom Sämann ist wirksam: Der Zuhörer hinterfragt seine Art, den Samen des Wortes, den Gott großzügig in unsere Herzen sät, aufzunehmen und zu hören.

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