Aloisius (Luigi) wurde 1568 als ältester Sohn des Markgrafen von Gonzaga in Castiglione bei Mantua geboren. Er lernte früh, sein heftiges Temperament zu beherrschen, und fiel als Page am florentinischen Hof und später am Hof Philipps II. in Madrid durch seinen Lebensernst und seine Frömmigkeit auf. Mit siebzehn Jahren erhielt er von seinem Vater nach hartem Ringen die Erlaubnis, in die Gesellschaft Jesu einzutreten. Bei einer Pestepidemie in Rom stecke er sich an, da er sich ohne Schonung und ohne Vorsicht der Pflege der Kranken widmete, und starb drei Monate später (1591). Er wurde 1726 heilig gesprochen, 1729 zum Patron der studierenden Jugend erklärt. Die Lebensbeschreibungen des Heiligen haben seine männlich-herbe Gestalt oft verzeichnet.
Mittwoch der 11. Woche im Kirchenjahr
Mt 6,1-6.16-18: Euer Vater, der im Verborgenen sieht, wird euch belohnen.
Wie destabilisierend Jesus ist! Nachdem er die Seligpreisungen hochgehalten und sie durch die Korrektur einiger Verzerrungen des Gesetzes veranschaulicht hat, geht er ins Detail und kritisiert einige für religiöse Menschen von gestern und heute charakteristische Haltungen. Das Almosen darf nicht protzig sein oder zu einer Quelle des Stolzes und des eitlen Ruhmes werden, sondern es ist die Haltung derer, die, von Mitleid bewegt, das, was sie haben, mit den Ärmsten im Verborgenen teilen.
Jesus lädt uns herzlich ein, klug zu spenden, d.h. ohne sich täuschen zu lassen, und mit Umsicht. Ohne Ausflüchte zu machen: Wenn der Glaube nicht auch unser Portemonnaie berührt, hat er unser Leben noch nicht verändert. Das Gebet hat eine öffentliche Komponente, die bescheiden und ohne unnütze Äußerlichkeiten gelebt werden muss, und ist immer ein Instrument einer tieferen und privateren Haltung, die nur Gott kennt.
So wie in einer Liebesbeziehung die innige Verbindung zwischen zwei Seelen, das stille und intensive Verständnis zwischen ihnen der Ursprung der äußeren Zeichen der Zuneigung ist, so macht das öffentliche Gebet unsere innige Verbindung mit Gott deutlich. Das Fasten, eine Praxis, die wir Christen heute vernachlässigen, ist ein Mittel, um unseren Appetit zu beherrschen und uns für das Teilen zu öffnen.