24. Juni – Hochfest der Geburt des Johannes des Täufers

Johannes der Täufer ist außer Maria der einzige Heilige, dessen leibliche Geburt in der Liturgie gefeiert wird, und zwar seit dem 5. Jahrhundert am 24. Juni, sechs Monate vor der Geburt Jesu. Aus dem Bericht des Lukasevangeliums (Lk 1) wird entnommen, dass Johannes schon vor seiner Geburt geheiligt wurde, als Maria zu Elisabet kam. Die ungewöhnlichen Ereignisse bei seiner Geburt weisen auf die Bedeutung des Johannes in der Heilsgeschichte hin. Er steht an der Schwelle vom Ersten zum Neuen Bund; er war dazu berufen, durch seine Predigt von der Gottesherrschaft und seinen Ruf zur Umkehr das Volk auf das Kommen Jesu vorzubereiten. Jesus selbst empfing von ihm die Bußtaufe. Die ersten Jünger Jesu kamen aus dem Kreis der Johannesjünger. Johannes selbst verstand sich als den Rufer in der Wüste, den Vorläufer des Größeren, der nach ihm kommen sollte. Jesus aber nennt ihn den Größten unter allen Menschen, gleichsam den wieder gekommenen Elija (Mt 11, 8.11.14).


Lk 1,57-66.80: Johannes ist sein Name.

Es gibt Menschen, die dem Menschengeschlecht zur Ehre gereichen, Männer und Frauen, deren Entscheidungen und Taten uns stolz machen, zu ihm zu gehören. Johannes gehört zweifellos dazu: Von Kindheit an dazu berufen, eine unbequeme Rolle zu übernehmen, die des Propheten, lebte er diese Aufgabe mit großer Ernsthaftigkeit und wurde zum Bezugspunkt für ein ganzes Volk auf der Suche nach Gott. Eine Suche, die die wiedergeborene Priesterklasse, die sich um den im Bau befindlichen Tempel gebildet hatte, offensichtlich nicht befriedigen konnte.

Wie viel Glaubwürdigkeit muss ein Prophet beweisen, um Tausende von Menschen zu überzeugen, in die Wüste zu gehen, um ein Wort von ihm zu hören? Uns geht es heute genauso: Der Hunger und Durst nach dem Unendlichen, den wir in unseren Herzen tragen, treibt uns dazu, nach Worten zu suchen, die uns bei unseren Entscheidungen leiten können.

Leider richtet sich unsere Suche immer häufiger auf wenig glaubwürdige, bizarre Worte. Auf dem Bedürfnis nach Glück, das wir in unserem Herzen tragen, hat die heutige Gesellschaft ein ganzes Finanzsystem aufgebaut.

Was wir stattdessen brauchen, ist ein Wort, das uns zu Gott führt, das direkt auf das Wesentliche zugeht. Ein Wort, für das Johannes zur Stimme geworden ist.

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