24. Juni, Hochfest des Herzens Jesu

Lk 15,3-7: Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.

Es ist ein Fest, das seinen Ursprung in der Frömmigkeit hat und mit einer Erscheinung in Paray-le-Monial zusammenhängt, und doch geht es von einer einfachen und intensiven Wahrheit aus: Im Mittelpunkt unseres Glaubens steht die Liebe Christi.
Wir müssen den Zucker und die Verweise auf das 19. Jahrhundert aus diesem Fest herausnehmen, uns von den süßlichen Bildern des blonden Jesus mit dem schmachtenden Blick lösen, der seine Tunika öffnet, um ein Herz zu zeigen, aus dem strahlende Lichtstrahlen hervortreten. Bilder, die den Glauben unserer Großeltern geprägt haben, die wir aber nur schwer in unser heutiges Empfinden einordnen können.

Doch jenseits der ikonischen Darstellung ist die Wahrheit dieses Festes enorm: Christus hat uns geliebt und liebt uns intensiv, kompromisslos, stark und treu. Wenn wir Christen sind, dann deshalb, weil wir entdeckt haben, dass wir auf eine erwachsene Weise geliebt werden, ohne Erpressung, ohne Schuld, in Freiheit. Und durch die Liebe Christi haben wir die Liebe des Vaters entdeckt, durch den Meister haben wir das wahre Gesicht Gottes kennengelernt: Eine konkrete Liebe von Christus, überhaupt nicht emotional, sondern vielmehr überzeugend hinstehend und überlegt. Seine Entscheidungen, seine endgültige Selbsthingabe am Kreuz, sein ganzer Einsatz, seine Liebe zu denen, die ihn nicht liebten, seine Hingabe an den mörderischen Willen der Menschen, definieren den Begriff der Liebe und des Opfers neu.

Wir werden geliebt und deshalb können auch Wir lieben.

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