Jakobus, Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome, war der ältere Bruder des Apostels Johannes. In den Evangelien fallen die beiden Zebedäussöhne wiederholt auf. Wegen ihres ungestümen Temperaments (vgl. Lk 9,52-54) hat Jesus sie „Donnersöhne“ genannt (Mk 3,17). Jakobus war Zeuge der Verklärung Jesu und auch seines Gebets am Ölberg. Als Erster der Zwölf erlitt er den Märtyrertod; König Herodes Agrippa I. ließ ihn ums Jahr 44 mit dem Schwert hinrichten. Nach alter spanischer Überlieferung soll sein Leib in Santiago de Compostela begraben sein.
Mt 20, 20-28 Ihr werdet meinen Kelch trinken
,,Wir glauben, und darum reden wir“, so lautet das eindringliche Bekenntnis der heutigen Lesung. Menschen, die vom Glauben in der Tiefe ihres Herzens ergriffen sind, können nicht schweigen; sie müssen die Erfahrung, die ihr Leben veränderte, anderen ,,mitteilen“.
Jakobus der Ältere folgte gemeinsam mit seinem Bruder Johannes ohne Zögern dem Anruf Jesu. Er erlebte die Verklärung des Herrn am Berg Tabor, er war in den schweren Stunden am Ölberg dabei. Als erster der Apostel wird er für seine Verkündigung des Auferstandenen unter Herodes Agrippa I. mit dem Schwert hingerichtet.
Höhen und Tiefen, Begeisterung und Angst, Nachfolge und Missverständnis, Erfüllung und Scheitern: Die Apostel haben diese Spannweite des Lebens hautnah erfahren. Den Schatz des Glaubens, der Erkenntnis Jesu Christi, tragen sie in den zerbrechlichen Gefäßen der eigenen Möglichkeiten und Grenzen. Die Begegnung mit Jesus hat sie im Innersten getroffen und ihr Leben verändert. Aber sie müssen auch erfahren, dass sie dadurch nicht vor Auseinandersetzungen, vor Irrtum – wie das Streben nach dem besten Platz – vor Schmerz und Leid bewahrt bleiben. Die Frage Jesu: „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“, dürfte Jakobus und seinem Bruder noch oft im Ohr geklungen haben. Der Kelch des Lebens enthält Freude und Liebe, aber auch viel Schmerzliches.