26. Januar – Gedenktag der Heiligen Timotheus und Titus

Lk 10,1-9: Die Ernte ist reichlich, aber es gibt nur wenige Arbeiter.

Timotheus und Titus, die Mitarbeiter der ersten Stunde des Paulus, sind die Empfänger von drei Hirtenbriefen des Heidenapostels, des ersten einer langen Reihe von Bischöfen, die das Evangelium der Apostel verkünden sollen.

Gestern haben wir die Bekehrung des Paulus gefeiert, heute die Bekehrung und das neue Leben in Christus von zwei seiner wertvollen Mitarbeiter: Timotheus und Titus. Als ob die Kirche in ihrer Weisheit uns eine Botschaft der Hoffnung geben wollte: Die Bekehrung eines Einzelnen bewirkt die Bekehrung vieler.

Genau so ist es: Das „Ja“ des Paulus zu dem Gott, den er zu kennen glaubte und der ihn verfolgte, ist fruchtbar geworden und hat eine unzählige Menge anderer „Ja“ hervorgebracht. Wie eine Kette, deren Glieder untrennbar miteinander verbunden sind, wird der Glaube von Mund zu Ohr, von Mensch zu Mensch, von Herz zu Herz weitergegeben.

Niemand wird per Post bekehrt oder nach dem Lesen eines Buches vom Glauben überzeugt. Nur das offene, glaubwürdige und faszinierende Zeugnis eines Gläubigen weckt den Glauben. Wenn ich, Paulus, gläubig bin, wenn das Evangelium mein Leben radikal verändert hat, trotz meiner Grenzen, dann deshalb, weil andere vor mir geglaubt haben. Und wenn nach uns andere glauben werden, dann nur, weil diese Kette nicht unterbrochen wird. Die große Freude, die wir durch die Aufnahme des Herrn empfangen haben, können wir weitergeben, indem wir unser „Ja“ an diesem Tag der Gnade Gottes anvertrauen.

Timotheus und Titus

Melodie: „Wohl denen, die da wandeln”(GL 543)


Timotheus und Titus,
Apostelschülerpaar,
geehrt nach frommem Ritus
am gleichen Tag im Jahr,
berufen, in Verschiedenheit
dem Lehrer beizustehen,
von seiner Hand geweiht:

Besonnen und in Treue
zu Christus, der vergilt,
so habt ihr ohne Reue
den Hirtendienst erfüllt,
den einen Glauben rein gelehrt,
die Kirche fest geleitet,
Sünder zum Heil bekehrt.

Helft uns, was wir empfingen,
im Hören zu verstehn,
im Glauben zu durchdringen
und reichlich auszusän.
Gefirmten und Geweihten gebt
die Kraft, auf den zu setzen,
der schon in ihnen lebt.

© Peter Gerloff

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