Heute feiern wir den großen Kirchenvater Augustinus, den seine Mutter Monica Jahrzehnte begleitete, um ihn zum Glauben zu bekehren.
Augustinus wurde 354 in Thagaste in Numibien, heute Algerien, geboren. Während seine Mutter ihn zum Christen erziehen wollte, ließ ihn sein Vater, der Heide Patricius, für eine politische Karriere ausbilden, d.h. in Philosophie und Rhetorik. Als 20-jähriger machte Augustinus den Doktor Artium, d.h. er wurde Dozent für die `Schönen Künste‘. 371 zog die Familie nach Karthago. Augustinus begann ein freies, ungebundenes Leben. Mit seiner Lebensgefährtin, mit der er 14 Jahre zusammen war bekam er einen Sohn Deodatus.
In Mailand hörte er sich Predigten des Ambrosius an, des damaligen Erzbischofs. Nach und nach war er dann von der Bibel so begeistert, so dass er sich von seiner Lebensgefährtin trennte und sich mit 33 Jahren, zusammen mit seinem Sohn, taufen ließ. Er legte die Professur nieder und gab seinen Besitz auf. Als seine Mutter gestorben war, begann er mit einigen Freunden in Thagaste ein klösterliches Leben, aus dem später die Regeln für seine Gemeinschaft entstanden.
391 weihte ihn der Bischof Valerius von Hippo zum Priester und wenige Jahre später wurde er sein Nachfolger. 34 Jahre war er dann Bischof von Hippo. Er stach hervor durch seine glühende Gottesliebe und aufopfernde Nächstenliebe. Seine Güte nannte man grenzenlos.
Mt 24,42–51 – Seid wachsam und haltet euch bereit!
Der Anspruch des heutigen Evangeliums dabei ist klar: Wir sollen kluge und treue Knechte sein. Diese Klugheit und Treue zeigt sich darin, dass wir zum einen jederzeit mit Gottes Eingreifen, mit dem Tag des Herrn rechnen, und zum anderen jeden Tag dazu nutzen, den anderen um uns herum im Haus der Welt zu geben, was sie brauchen. Weder müssen wir uns da‑vor fürchten, dass der Herr kommt wie ein Dieb in der Nacht – denn wir kennen ihn und wissen von seiner Liebe zu uns. Noch sollten wir uns der Gleichgültigkeit hingeben getreu dem Motto: Nach mir die Sintflut. Wann der Tag des Herrn kommt, oder auch wann unser individueller Ab‑schied von dieser Welt und die Begegnung mit Jesus Christus bei unserem eigenen Sterben kommt – wir wissen es nicht. Aber wir tun gut daran, an jedem Tag als kluge und treue Knechte im Auftrag Christi zu leben.