Dienstag, 8. Februar – Hl. Bakhita

Dienstag, 8. Februar – Hl. Bakhita

Josephine Bakhita wurde in der Nähe von Jebel Ajilere im südlichen Darfur im Sudan geboren Schon als kleines Kind wurde sie entführt und mehrmals auf den Sklavenmärkten von Afrika verkauft. Dabei war sie vielen Grausamkeiten ausgesetzt. Schließlich wurde sie in Venedig getauft und trat den Canossianerinnen bei. Sie verbrachte ihr ganzes Leben in der Freude Christi in Schio (Vicenza) in Italien, wo sie am 8. Februar 1947 starb. In ihren autobiographischen Aufzeichnungen erinnert sie sich an ihren Eintritt ins Katechumenat und den ersten Kontakt mit den Canossianerinnen. „Ich wurde der Schwester anvertraut, die die Taufbewerberinnen unterrichtete. Ich kann nicht an ihre Fürsorge zurückdenken, ohne dass mir die Tränen kommen. Sie fragte, ob ich wirklich katholisch werden wollte. Als sie hörte, dass ich es wollte – dass ich tatsächlich mit dieser Absicht gekommen war – jubelte sie geradeheraus. Dann unterwiesen mich diese heiligen Mütter mit heldenmütiger Geduld. Sie erzählten von Gott, den ich als Kind in meinem Herzen gespürt hatte, ohne zu wissen, wer er war. Ich erinnerte mich, dass ich mich beim Anblick des Mondes, der Sterne und der Schönheit der Natur gefragt hatte: wer kann der Herr all dieser schönen Dinge sein? Und ich fühlte eine unermessliche Sehnsucht Ihn zu sehen, Ihn zu kennen und Ihm zu huldigen. Und jetzt kenne ich Ihn.“

In Zeiten modernen Menschenhandels ist Josephine Bakhita eine Patronin mit brisanter Aktualität. Sie ist die Patronin auch der modernen Sklaven und des Sudan

Aus der Predigt Seiner Heiligkeit Johannes Paul II., 17. Mai 1992

Eine Schwester für alle

In der Seligen Josephine Bakhita haben wir eine herausragende Zeugin von Gottes väterlicher Liebe und ein leuchtendes Zeichen für die immerwährende Bedeutung der Seligkeit. In unserer Zeit, da die ungezügelte Jagd nach Macht, Geld und Vergnügungen die Ursache für so viel Misstrauen, Gewalt und Einsamkeit ist, wurde Sr. Bakhita uns noch einmal als Schwester für alle geschenkt, damit sie uns das Geheimnis des wahren Glücks enthüllt: die Seligkeit.

Ihre Botschaft ist die von heldenhafter Güte, die der Güte des himmlischen Vaters nachempfunden ist. Sie hat uns ein Zeugnis biblischer Versöhnung und Vergebung hinterlassen, das sicherlich Trost ist für ihr Heimatland, den Sudan, der von einem schlimmen Konflikt heimgesucht wird, der schon so viele Jahre dauert und so viel Opfer gefordert hat. Ihre Treue und ihre Hoffnung sind eine Quelle der Ehre und Dankbarkeit für die ganze Kirche.

In dieser Zeit großer Versuchungen geht Sr. Bakhita auf dem Weg der Nachfolge Christi, der Vertiefung christlichen Lebens und der unerschütterlichen Verbundenheit mit der Kirche voran.

„Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“ (Joh 13, 34-35)


Tageslesung:

„Jesaja hat über euch Heuchler geweissagt, wie es geschrieben steht:
Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir; vergeblich beten sie mich an, indem sie menschliche Lehren lehren.“  Markus 7:6-8

Einmal mehr sprach Jesus die harte Wahrheit aus, die die Pharisäer hören mussten.  Er sagte ihnen direkt, dass sie Heuchler waren und dass sie diejenigen waren, von denen Jesaja in der zitierten Passage sprach.  Es war sicherlich eine sehr angespannte Szene.

Jesus war gegen jede Aufteilung in Reine und Unreine, später auch in Juden und Heiden. Die Strömungen innerhalb der damaligen Juden, die Pharisäer, Sadduzäer, Essener und deren jeweils verschiedene Schulen, verteufelten sich gegenseitig. Den Eindruck von einer solchen Diskussion vermittelt uns das Evangelium. Der Anlass der Diskussion war eine Frage der Waschungen. Jesus antwortete mit einem Prophetenwort, das die Kritiker als Heuchler bezeichnet. Er begründete umgekehrt seine Kritik mit der Korbanregelung. Wenn man den Altenteil seiner Eltern zum `Korban‘, d.h. zur Spende an den Tempel erklärte, gingen die Eltern leer aus. Das war eine Auslegung der damaligen Theologen aus der Halacha, den Ausführungsbestimmungen zur Thora, die von Theologenschule zu Theologenschule verschieden war.

Für Jesus spielten die Reinheitsvorschriften kaum eine Rolle. Er berührte Kranke und Aussätzige, betrat das Haus und aß mit Sündern und Heiden. Er wollte die Menschen von belastenden Zwängen befreien und sie durch Kontakt heiligen und heilen.

Jesus sah nicht mehr Juden und Heiden, Fromme und Sünder, Reine und Unreine sondern nur Kinder des einen Vaters, die vielen, für die er dann gestorben ist.

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