Irenäus ist wichtig als Theologe und als Zeuge der ältesten kirchlichen Überlieferung. In Smyrna war er Schüler des Bischofs Polykarp (vgl. 23. Februar), der noch den Apostel Johannes gekannt hatte. Später kam Irenäus nach Gallien und wurde um 177 Nachfolger des Märtyrerbischofs Pothinus. 25 Jahre hindurch leitete er die Mission in Gallien. In dieser Zeit schrieb er auch sein großes Werk „ Gegen die Irrlehren“, nämlich gegen die Gnostiker, die den christlichen Glauben in „Erkenntnis“ (Gnosis), d. h. in geistreiche Spekulation, auflösen wollten. Irenäus schützte mit seiner Predigt und seinen Werken ihre Integrität, indem er die Kenntnis der Heiligen Schrift und der Geheimnisse des Glaubens vertiefte: die Dreifaltigkeit, Christus als Mittelpunkt der Geschichte, die Eucharistie, die, indem sie uns mit dem Leib und dem Blut Christi nährt, „unser Fleisch fit für die Vision Gottes macht“.
Irenäus ist ein sehr optimistischer Heiliger: Von ihm stammt der berühmte Satz: „Die Herrlichkeit Gottes ist der lebendige Mensch“.
Freitag der 12. Woche im Jahreskreis
Mt 8,1-4: Wenn du willst, kannst du mich läutern.
Ich will! Mit dieser unmissverständlichen Aussage begrüßt Jesus den Aussätzigen, der darum bittet, gereinigt zu werden. Gereinigt, noch vor der Heilung, denn Aussatz wurde immer noch als göttliche Strafe für begangene Sünden empfunden. Eine dramatische Vorstellung von Gott, die auch heute noch in den Herzen vieler Menschen, auch Christen, wohnt. Angesichts von Unglücksfällen, Misserfolgen und Krankheiten im Leben denken wir instinktiv, dass Gott uns für irgendeinen Fehler oder eine Ungereimtheit bestraft hat.
So erlebt der Aussätzige seine Krankheit mit enormen Schuldgefühlen und bringt sein dringendes Bedürfnis nach Heilung, sein dringendes Bedürfnis nach Veränderung zum Ausdruck. Deshalb nimmt Jesus ihn auf, hört ihm zu und äußert nachdrücklich seinen Wunsch: Er möchte, dass dieser Mann heil wird!
Gott wünscht sich, dass unser Herz rein wird, das heißt, dass es von der Dunkelheit und den Schatten befreit wird, die von der Sünde, vom Unbewussten oder von unserer Vergangenheit zu uns kommen. Gott wünscht sich, dass wir jedes Schuldgefühl, jedes Gefühl des Versagens und der Unzulänglichkeit überwinden, um endlich unsere Würde wiederzuerlangen. Und wieder frei zu sein.