Liebe Gemeindemitglieder von St. Kunigund, Schwestern und Brüder;
Einen freundlichen Gruß. In diese Woche haben sich meine Gedanken am Stadtpatron Nürnbergs, dem heiligen Sebald, festgemacht.
In St. Sebald gibt es ein „Nagelkreuz von Coventry“, das uns zur Versöhnung und zum Frieden auffordert;
die Sebalduswallfahrt am 26. September führt zur Rundkapelle in Altenfurt
und ist Ausdruck der Solidarität mit den wegen ihres Glaubens verfolgten Christen;
die ökumenische Sebaldus-Vesper ist eine Einladung zum gemeinsamen Gebet für unsere Stadt und für unsere Welt.
Erbittet für die Stadt (Jerusalem) Frieden! /
Wer dich liebt, sei in dir geborgen.
Friede wohne in deinen Mauern, /
in deinen Häusern Geborgenheit.
Wegen meiner Brüder und Freunde /
will ich sagen: In dir sei Friede.
Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes, /
will ich dir Glück erflehen.
Ps 122, 6-9
Diese Psalmverse können gut über der ökumenischen Sebaldus-Vesper stehen,
die seit Jahren am Gedenktag des Heiligen Sebald am 19. August in St. Sebald stattfindet.
Auch „heute steht Sebald als Stadtpatron immer noch für Werte: für die ,Corporate Identity‘ Nürnbergs,
für einen Menschen, von dem man erzählt und das Gefühl hat, er beschützt die Stadt.
Im katholischen Heiligenverständnis wirkt ein Heiliger ja auch über seinen Tod hinaus.“,
so die Touristen- und Gästepfarrerin an St. Sebald, Frau Petra Seegets.
„Wie drei voneinander unabhängige Quellen im Elsass, in Schwaben und in Hessen
zu Anfang der siebziger Jahre des 11. Jahrhunderts glaubhaft berichten, strömten wegen der Wundertaten eines Sebald(us)
zahlreiche Wallfahrer an seinem Grab unterhalb der Nürnberger Kaiserburg zusammen,
um den in den Berichten als heilig bezeichneten Mann zu verehren.
Offenbar wurde Sebald in der damals gegenüber der päpstlichen Kanonisation
noch überwiegend praktizierten und von einer Synode (vermutlich einer Bamberger Diözesansynode)
approbierten Form der Heiligsprechung durch Verehrung (per viam cultus) zur Ehre der Altäre erhoben.
Sein Gedächtnis wurde alljährlich an seinem Todestag (19. August) gefeiert.“
(Brons / Müller, Sebaldus. Einsiedler und Nürnberger Stadtpatron in Legende, Geschichte und Gegenwart)
Am 26. März 1425 wurde er offiziell durch Papst Martin V. heiliggesprochen.
Sein Leben ist von vielen Legenden umrankt; auf seinem Grabmal in der Sebaldus-Kirche,
das von Peter Vischer geschaffen wurde, sind verschiedene Wunder, die ihm zugeschrieben werden, dargestellt.
„Sebaldus bringt in harter, schwerer Zeit
das Licht des Herrn in manche Dunkelheit,
lebt arm, bescheiden, treu und hilfsbereit.“
Aus dem Sebalduslied von Chr. Schmidt (2007/09)
Im Gedenken an unseren Stadtpatron einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche
P. Herbert