Montag der 10. Woche im Jahreskreis

Mt 5,1-12: Selig sind die Armen im Geiste.

Die Bergpredigt mit ihren Seligpreisungen gehört zu den Schätzen der Weltliteratur. Es ist ein bekannter und trotzdem provozierender Text. Arme, Trauernde und Hungernde werden dort selig gepriesen. Aber wer will schon gerne zu diesen gehören! Wahres Glück sieht anders aus. Wohlstand und persönliches Wohlergehen schaffen Zufriedenheit. Wir erleben aber auch, wie brüchig solche Glücksmomente sind, wie vergänglich und gefährdet. Glücklich, wer erkennt, dass alles im Leben geschenkt und verdankt ist. Wer sein Leben nicht nur allein vom Glück dieser Welt abhängig macht, sondern es vertrauensvoll in die Hand Gottes legt.

Die Seligpreisungen bilden den Auftakt innerhalb der so genannten Bergpredigt bei Matthäus. Der Evangelist hat sie als eine große programmatische Rede Jesu komponiert. Jesus als der neue Mose führt seine Anhänger in die Gesetze des neuen Bundes ein. Er steckt somit die Einlassbedingungen für das Gottesreich ab. Wer so handelt, der hat Anteil an der kommenden Gottesherrschaft. Nur aus diesem Blickwinkel werden die Forderungen verständlich. Wer arm sein kann vor Gott, der lebt sein Leben in der Hoffnung auf die Gerechtigkeit Gottes. Glücklich ist der zu preisen, der sein Leben durch alle Höhen und besonders die Tiefen hindurch in die Hand Gottes legt. Wer sein Heil nicht allzu schnell in den Möglichkeiten dieser Welt sucht, sondern sich der Eigendynamik Gottes aussetzen kann.

Please follow and like us:
error
fb-share-icon