Montag der 21. Woche im Kirchenjahr

Montag der 21. Woche im Kirchenjahr

Lk 4,16-30: Er hat mich gesandt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen. Kein Prophet ist in seinem eigenen Land willkommen.

Jesus hat in der Synagoge von Nazareth, zu Hause, seine Haut riskiert. Seinen Mitbürgern und Familienangehörigen gefiel es einfach nicht, dass er während des liturgischen Gebets sich outete. Sie haben sogar eine prophetische Passage aus Jesaja auf ihn bezogen. Ein bisschen zu viel für jemanden, den jeder kennt, denn viele haben Schreiner Arbeiten von ihm und seinem Vater zu Hause.

Was glaubt er, wer er ist? Woher kommen diese Worte? Warum reckt er seinen Kopf so in die Höhe? Sicherlich wird der Messias aus dem Hause Davids kommen, er wird die königliche Haltung haben, die ihm gebührt, sicherlich nicht den niedrigen Gang eines Zimmermanns…

Wie blind wir doch sind! Wir sind immer bereit, Bedingungen dafür zu stellen, wie Gott auftaucht, wie er da ist, wie er mit uns kommuniziert. Jesus wird paradoxerweise vorgeworfen, er sei zu unreligiös, nicht sehr „prophetisch“ und entspreche nicht den Stereotypen, die wir in unseren Herzen tragen.

Öffnen wir unsere Herzen weit für die Überraschungen Gottes! Bereiten wir unsere Herzen darauf vor, Gottes Neuheit willkommen zu heißen, uns auf die Art und Weise, zu den Zeiten und in den Momenten zu erreichen, die er bestimmt, nicht wir. Wenn unser Herz sich zur Verfügung stellt, werden wir fähig, ihn dort zu erkennen, wo wir es am wenigsten erwarten…

Das Buch ist aufgerollt. Jesus erlaubte sich, das Wort auszulegen. Das ist zu viel. Für wen hält sich dieser Schreiner? Jesus interagiert, zitiert aus der Heiligen Schrift, erklärt, wie schwierig es ist, im eigenen Land ein Prophet zu sein, und dass nur Fremde wie die Witwe von Zarepta und Naaman der Syrer in der Lage waren, so große Propheten wie Elia und Elisa zu erkennen. Und schon bricht die Hölle los. Auf die anfängliche Verblüffung folgen Beleidigung. Wie kann er es wagen? Für wen hält sich dieser Mann? – dann werden sie handgreiflich…

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