Josef von Nazaret war Diener des Heils, als er sich nicht von Maria trennte, obwohl er zunächst von argen Zweifeln geplagt war, sondern sich zum Schutz von Mutter und Kind zur Verfügung stellte. Das hat wohl seinen eigenen Lebensplan durcheinandergebracht. Ja, man wird sagen können, dass in seinem jungen Leben kaum etwas nach eigenem Wunsch und Willen ging.
Josef von Nazaret war Diener des Heils, als er in der Davidsstadt Betlehem das Leben des Neugeborenen in seine Obhut nahm. Kaum des Geheimnisses inne-werdend, hat er für das neugeborene Kind die Futterkrippe im Stall hergerichtet, »weil in der Herberge kein Platz für sie war» (Lk 2,7).
Diener des Heils war Josef von Nazaret als er, der aus dem Hause und Geschlechte Davids stammte, getreu dem göttlichen Auftrag, dem Messiaskind den Namen gab und es durch seine rechtliche Vaterschaft in die Ahnenreihe Davids aufnahm. Durch Maria wird das ewige Wort Gottes Mensch und ein Glied des jüdischen Volkes durch Josef aber ein »Sohn Davids», dem die Verheißung gilt, dass seiner Herrschaft Bestand verliehen werde.
Diener des Heils war Josef als das Kind in Lebensgefahr war und nur durch die Flucht gerettet werden konnte. Noch in der Nacht verließ er die Sicherheit und Geborgenheit der Heimat, begab sich als Asylant ins Ausland und nahm Ungewissheit, Recht- und Mittellosigkeit auf sich. Zum Schutz des Kindes gehorchte er dem Befehl des Himmels ohne Einwand und ohne Zögern.
Josef von Nazaret war Diener des Heils, dessen Vaterhänden der kleine Jesus über lange Jahre seiner Kinder- und Jugendzeit anvertraut war. Wie es Pflicht eines jüdischen Hausvaters war, hat er den Heranwachsenden in das Leben seines Volkes eingeführt, er hat ihn beten gelehrt und ihn vertraut gemacht mit den Gesetzen und Weisungen Israels. Mit seiner Hände Arbeit hat er ihn ernährt und ihn die Kunst des Handwerks gelehrt, das er selbst ausübte – bis zu dem Tag, da Jesus um seiner Berufung willen seinen eigenen Weg gehen musste.