Mt 20,20-28 „könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? – Wir können es“
Ein weiterer Heiliger begleitet uns auf unserer Reise in diesem Sommer: Jakobus der Ältere, der Bruder des Johannes, der zusammen mit Petrus zu der sehr kleinen Gruppe der Vertrauten des Herrn Jesus gehörte.
Zusammen mit seinem Bruder und Petrus gehörte Jakobus von Bethsaida zu denjenigen, die die Freude und das Glück hatten, bei den intensivsten und entscheidendsten Momenten des öffentlichen Lebens Jesu dabei zu sein, wie bei der Verklärung, bei der Heilung der Tochter des Jairus oder beim Gebet in Gethsemane. Was uns jedoch bleibt, ist der Titel boanerghes, „Donnersöhne“, der ihm und seinem Bruder zugeschrieben wird und wahrscheinlich auf einen nicht allzu versöhnlichen Charakter hindeutet.
Und diese Episode heute, Mt 20,20-28, die seinen Ehrgeiz und seine Schwäche offenbart, wenn er darum bittet, dass er zur Rechten Christi im Königreich sitzen darf. Zur Rechten Jesu aber wird keiner der Jünger sein, sondern ein mit ihm gekreuzigter Übeltäter…
Jakobus musste schwitzen, um zu wachsen, um sein Herz zu bekehren, um ein Jünger nach den Absichten des Herrn Jesus zu werden. Aber er tat es: Wir erinnern uns an ihn als den ersten der Apostel, der unmittelbar nach der Auferstehung von Herodes getötet wurde. Wenn er auch nicht an der Seite des Herrn am Kreuz anwesend war, so war er doch in dem Zeugnis, das er ihm im Tod gab, anwesend.
Als erster der Apostel erlitt dieser im Jahr 44 n. Chr. den Martertod, der Überlieferung nach wurde sein Leichnam nach Spanien überführt, nach Santiago de Compostela. Die Wallfahrt nach Santiago war zuweilen größer und wichtiger als die nach Rom oder Jerusalem und auch heute ist es och ein sehr belebtes Pilgerziel.