Mittwoch, 28. Juni – Gedenktag des Heiligen Irenäus

Der Hl. Irenäus war im 1. Jahrhundert Bischof der Kirche von Lyon. Zu dieser Zeit war die christliche Lehre durch den Gnostizismus bedroht, der dazu neigte, alles auf eine reine Abstraktion zu reduzieren; Irenäus schützte mit seiner Predigt und seinen Werken die Integrität der Kirche, indem er die Kenntnis der Heiligen Schrift und der Geheimnisse des Glaubens vertiefte: er schrieb unter anderem über die Dreifaltigkeit, Christus als Mittelpunkt der Geschichte, und die Eucharistie.

Irenäus ist ein sehr optimistischer Heiliger: Von ihm stammt der berühmte Satz: „Die Herrlichkeit Gottes ist der lebendige Mensch“.
Als Verfechter der Wahrheit war Irenäus auch ein Förderer des Friedens in der Kirche. Er vermittelte die Versöhnung in der Kontroverse über das Osterdatum, eine Frage von geringer Bedeutung, die jedoch die Einheit und den Frieden der Christen in jenem Jahrhundert bedrohte.

Mittwoch der 12. Woche im Kirchenjahr

Mt 7,15-20: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Dieser Ausspruch Jesu, der so wichtig ist, dass er von Matthäus in wenigen Zeilen zweimal aufgegriffen wird, ist ein sehr wichtiges Instrument, um die Menschen, denen wir im Glauben begegnen, zu erkennen. Dank der weiten Verbreitung der Medien ist die (auch katholische) Welt heute wirklich klein geworden, und wir können viele interessante Vorschläge, viele fesselnde Projekte, viele faszinierende Prediger kennen lernen. In den letzten Jahrzehnten sind neue Formen kirchlicher Zusammenschlüsse entstanden: Bewegungen, Privatoffenbarungen, Charismen… Wie können wir all diese Neuerungen beurteilen?

Das Kriterium ist immer das gleiche: beurteilt sie nach den Früchten. Kein Dornenstrauch bringt saftige Tafeltrauben hervor! Wir können also sehen, ob der vorgeschlagene Glaube Früchte der Bekehrung, des inneren Friedens, der fleißigen Nächstenliebe, der Vergebung trägt. Aber wenn dies der Fall ist, können wir auch das Gegenteil sagen: Es gibt Menschen, die reichlich Früchte des Guten und des Lichts hervorbringen, auch wenn sie sich nicht offen als Gläubige bekennen.

Das heutige Evangelium fordert uns also auf, Stereotypen zu überwinden, nicht beim Schein stehen zu bleiben, der unter uns Christen so weit verbreitet ist, sondern zum Wesentlichen zu gehen, konkret zu bleiben.

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