Mt 4,18-22: Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm
Heute am Anfang der ersten Adventswoche feiern wir das Fest des Hl. Andreas. Er gehört zusammen mit seinem leiblichen Bruder Simon Petrus zu den ersten Jüngern, die Jesus in seine Nachfolge beruft. Die Jünger sollen dabei sein, wenn Jesus lehrt und die Kranken heilt. Sie sollen das alles sehen und hören, um es später bezeugen zu können.
Andreas muss ein Mensch gewesen sein, der Glauben vermitteln konnte. Nach dem Johannes Evangelium gewinnt er seinen Bruder für Jesus und macht bei der Brotvermehrung auf den Jungen mit den fünf Broten aufmerksam (Joh 6,8-9) und an ihn wandten sich die Griechen, die nach dem Einzug in Jerusalem mit Jesus sprechen wollten.
Andreas konnte Jesus einfach nicht für sich behalten. Er musste mit anderen darüber sprechen, um selbst die wahre Quelle der Freude und Freiheit zu finden. Er hat die Botschaft Jesu unter Einsatz seines Lebens in die damalige Welt hinausgetragen und bezeugt.
Die im Evangelium beschriebene Berufungsgeschichte ist schon erstaunlich. Wenn wir an die Berufungen im Alten Testament denken, da kommen immer zuerst Einwände: „Ich kann das doch nicht! Ich bin doch noch zu jung! Warum gerade ich?“ Selbst Maria sagt dem Engel Gabriel nicht sofort ihr Ja. Aber hier lassen die vier Fischer, zu denen unser Tagesheiliger Andreas gehört, sofort alles liegen und stehen und folgen Jesus nach.
Und der verlangt kein Studium oder besondere Fähigkeiten. Sie sollen nur ihr Können als Fischer für ein neues Ziel einsetzen. Sie würden keine Fische mehr fangen, sondern Menschen sammeln; um sie herausfischen aus den Wassern des Todes und so ihr Leben zu retten, das sagt der Wortsinn im Griechischen. Das, was einer kann, das soll er nun für das Reich Gottes einsetzen.
Lesen wir diese Geschichte als Evangelium, als Botschaft an uns, dann heißt das doch: Wenn Jesus uns anspricht, dann sollen wir nicht lange überlegen, sondern seinen Auftrag annehmen. Andreas war damals angesprochen, heute spricht Jesus uns an. Er ruft uns in seine Nachfolge, wir sollen seine Botschaft weitersagen. An uns liegt es, ob sein Reich in dieser Welt schon Gestalt annehmen kann.
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