Als Comboni-Missionsschwestern sind wir aufgerufen, unser Leben mit anderen Völkern und Kulturen zu teilen. Ich gebe zwar zu, dass es mir nicht leicht gefallen ist, mein Land Togo, meine Familie und meine Gewohnheiten zu verlassen, aber ich lebe all das auf der Grundlage des Glaubens, der mich trägt. In unserer Gemeinschaft in Bebedjia, einer Stadt in der Region Logone Orientale im Tschad, sind wir sechs Missionarinnen verschiedener Nationalität, geeint durch den Geist, der unser missionarisches Leben stützt. Die Herausforderungen sind vielfältig: die Sprache, die schreckliche Hitze im Tschad und die kulturellen Unterschiede. Ich nehme alles als Chance, um mich zu verbessern und als Person zu wachsen.
Seit 2019 arbeite ich im St. Joseph’s Hospital, für das ich seit ein paar Monaten verantwortlich bin. Ich lerne immer noch, es gibt so viele Dinge zu beachten! Das Krankenhaus wurde 1992 vom Comboni-Bischof Michele Russo gegründet. Heute verfügt es über 150 Krankenhausbetten, davon 46 pädiatrische, 40 medizinische, 34 gynäkologische und 30 postoperative. Aufgrund seiner geografischen Lage und der Qualität der angebotenen Leistungen kommen Menschen aus dem ganzen Land in das Krankenhaus, aber auch aus anderen afrikanischen Ländern wie dem Sudan, der Zentralafrikanischen Republik, Kamerun und der DR Kongo.
In der Mission fängt der Tag früh an, damit wir alles erledigen können. Wir stehen um vier Uhr morgens auf, um persönlich zu beten, und um 5.30 Uhr nehmen wir zusammen mit vielen Christen an der Pfarrmesse teil. Um 7:30 Uhr bin ich bereits in meinem Büro. Als erstes begrüße ich die Mitarbeiter und besuche die Kranken, auch wenn es nicht zu meinen Aufgaben gehört. Eine menschenfreundliche Behandlung ist in einem afrikanischen Umfeld unerlässlich. Dann kontrolliere ich, ob alles in Ordnung ist. Eine meiner schwierigsten Aufgaben ist es, die Medikamentenlieferanten anzurufen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben, bis die Medikamente tatsächlich in der Krankenhausapotheke ankommen. Die Telefonverbindungen sind nicht gut, und die Straßen sind sehr schlecht, was die Sache erschwert.
Ich kümmere mich auch um die Reparaturen und die Wartung der Einrichtung und Geräte des Krankenhauses. Alle Ausgaben werden von der Buchhaltungsabteilung überwacht und mit dem Krankenhausdirektor abgestimmt. Dies ist der technischste Teil meiner Arbeit, aber es gibt auch eine menschlichere Seite. Viele Menschen, Mitarbeiter oder Besucher, kommen in mein Büro. Mein Dienst besteht darin, zuzuhören und zu unterstützen. Auch wenn die Situationen manchmal kompliziert sind und ich sie nicht lösen kann, ist dies eine Möglichkeit, den Menschen zu sagen, dass sie wichtig sind.
Meine Nachmittage verbringe ich außerhalb des Krankenhauses mit den Jugendlichen der Gemeinde. Neben der Ausbildung nehme ich auch an spielerischen Aktivitäten mit ihnen teil und wir haben viel Spaß dabei.
Ich lebe die Mission mit Freude und spüre, dass der Herr mit mir ist, dass er mir die Kraft gibt, in schwierigen Zeiten durchzuhalten und glücklich zu sein, weil er mit uns ist.
Sr. Delphine Gakpe Amivi, CMS