Hungernotstand: Alarmstufe Rot bei den UN

Hungernotstand: Alarmstufe Rot bei den UN

Das Jahr 2024 markierte einen neuen Negativrekord für die weltweite Ernährungsunsicherheit mit fast 300 Millionen Menschen, die um Nahrung kämpfen. Eine alarmierende Zahl geht aus dem kürzlich veröffentlichten Welternährungsbericht 2025 (GRFC) hervor: Im Jahr 2024 befanden sich 295 Millionen Menschen in 53 Ländern in einer Nahrungsmittelnotlage, was einen besorgniserregenden Anstieg von 13,7 Millionen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. [Globaler Bericht zur Ernährungskrise 2025]

Der Bericht, der in Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Vereinten Nationen wie der FAO und dem Welternährungsprogramm sowie mehreren humanitären Organisationen erstellt wurde, schlägt Alarm wegen der zunehmenden akuten Ernährungsunsicherheit und der Unterernährung von Kindern, die nun im sechsten Jahr in Folge zunehmen und Millionen von Menschen in den am stärksten gefährdeten Regionen der Welt an den Rand des Abgrunds treiben.

Guterres klagt an: „Ein Versagen der Menschlichkeit“.

UN-Generalsekretär António Guterres kommentierte diese Zahlen in ernsten Tönen und nannte sie eine „weitere entschlossene Anklage gegen eine Welt, die gefährlich aus dem Ruder gelaufen ist“. „Hunger und Unterernährung“, schrieb Guterres, „breiten sich schneller aus, als wir reagieren können, obwohl weltweit ein Drittel aller produzierten Lebensmittel verschwendet oder weggeworfen wird.“ Er fügte bitter hinzu „Dies ist mehr als ein Versagen der Systeme: Es ist ein Versagen der Menschheit. Der Hunger im 21. Jahrhundert ist nicht zu rechtfertigen. Wir können auf leere Mägen nicht mit leeren Händen reagieren und uns abwenden“.

Gefährdete Kinder: akute Unterernährung in Konfliktgebieten

Besonders kritisch ist die Situation für Kinder. Nahezu 38 Millionen Kinder unter fünf Jahren leiden an akuter Unterernährung, wobei in Konfliktgebieten wie dem Gazastreifen, Mali, Sudan und Jemen extrem hohe Werte verzeichnet werden.

Kürzungen der humanitären Mittel: eine weitere Verschärfung.

Der Generalsekretär wies darauf hin, dass die „drastische Kürzung der lebensrettenden humanitären Mittel“ nach der Entscheidung der USA, die Hilfe aus dem USAID-Programm auszusetzen, das Bild noch düsterer mache.

Konflikte und Vertreibung: die Hauptursachen der Krise.

Der GRFC-Bericht hebt hervor, dass Konflikte in den instabilsten Regionen der Welt die Hauptursache für Ernährungskrisen sind, die traditionelle Faktoren wie Armut, Wirtschaftskrisen und extreme Wetterbedingungen übertreffen und von denen fast 140 Millionen Menschen in zwanzig Ländern betroffen sind. Das ebenfalls zunehmende Phänomen der Flüchtlinge und Vertriebenen trägt erheblich zur Ernährungsunsicherheit bei: Von den 128 Millionen Menschen, die im Jahr 2024 zur Flucht gezwungen waren werden, lebten fast 95 Millionen in Ländern, die bereits mit Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen haben.

Extreme Wetterereignisse

Extreme Wetterereignisse, die im Jahr 2024 in 18 Ländern Nahrungsmittelkrisen auslösten, von denen mehr als 96 Millionen Menschen betroffen waren, insbesondere in Südasien und Afrika, in der Sahelzone, im südlichen Afrika und am Horn von Afrika, dürfen nicht unterschätzt werden.

Die Dringlichkeit zu handeln: Hilfe und langfristige Lösungen

Der Bericht über die globale Ernährungskrise 2025 unterstreicht erneut die Dringlichkeit einer Aufstockung der humanitären Hilfe und Unterstützung in Verbindung mit gezielten Maßnahmen, um die Ursachen von Nahrungsmittelknappheit und Ernährungsunsicherheit zu bekämpfen. Die internationale Gemeinschaft ist zu einer sofortigen und koordinierten Reaktion aufgerufen, um eine humanitäre Katastrophe noch größeren Ausmaßes zu vermeiden.

Nigrizia

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