Still sein und warten (30. So. i. J. – Lk 18, 9-14)

Still sein und warten (30. So. i. J. – Lk 18, 9-14)

Als mein Gebet
immer andächtiger und innerlicher wurde,
da hatte ich immer weniger und weniger zu sagen.
Zuletzt wurde ich ganz still.

Ich wurde,
was womöglich noch ein größerer Gegensatz
zum Reden ist,
ich wurde ein Hörer.

Ich meinte erst, Beten sei Reden.
Ich lernte aber,
dass Beten nicht bloß Schweigen ist,
sondern Hören.

So ist es:
Beten heißt nicht sich selbst reden hören.
Beten heißt:
Still werden und still sein und warten,
bis der Betende Gott hört.

Kierkegaard, Sören; Als mein beten… ; in: Beten durch die Schallmauer- Impulse und Texte; Neuss, KJG Verlagsgesellschaft mbH, 1997.

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