11. Oktober, Dienstag der 28. Woche im Jahreskreis

Lk 11,37-41: Gebt Almosen, und siehe, alles wird für euch rein sein.

Der Pharisäer, der Jesus einlädt, weiß nicht, in was für ein Wespennest er gestochen hat… Mangelnde Bildung, die die geringe moralische Größe der Pharisäer offenbart, die davon überzeugt sind, dass die einzige Art, den Glauben authentisch zu leben, ihre eigene ist. So ist es auch bei uns guten Katholiken, die an kleine Andachtstraditionen gewöhnt sind, die wenig mit der Größe des christlichen Glaubens zu tun haben, der immer den Menschen und nicht die Norm in den Mittelpunkt stellt.

„DAS WESENTLICHE an Jesus von Nazaret war seine Freiheit,
eine Freiheit, die weder von der Sorge um die Zukunft (das tägliche Brot usw.) untergraben wurde noch durch Angst oder Selbstbehauptung;
eine Freiheit, die sich weder durch die heilige Tradition noch durch schriftgelehrte Entgegnungen, beschneiden ließ;      
eine Freiheit in der Jesus von Nazaret ganz für ,Gott‘ und ganz für die Menschen leben konnte, ohne sich durch die möglichen Konsequenzen beirren zu lassen, die Ver­einsamung und den Weg ans Kreuz; denn das war eine Freiheit, die die alte Welt aus ihren Fugen geraten ließ; eine Freiheit, die mit ungewöhnlicher Gewalt die Menschen anzog und sie zugleich zurückschreckte, weil sie vor den Abgrund „der schrecklichen Freiheit der Liebe“ gestellt wurden;         
eine Freiheit endlich, die ansteckend wirkte und andere, die Jünger zu einem neuen Leben befreite“

Wir haben das Evangelium angenommen, wir haben die Freiheit der Kinder Gottes angenommen, machen wir nicht den Fehler, Sklaven neuer Vorschriften und Gewohnheiten zu werden, die wenig mit dem einen von Christus gewollten Gesetz der Liebe zu tun haben!

Die Waschungen der Pharisäer waren Instrumente, die jeden daran erinnerten, dass man sich innerlich auf die Begegnung mit Gott vorbereiten muss. Alle Andachten, die uns helfen, Jesus zu begegnen, sind also nur Hilfsmittel, die nicht verabsolutiert werden dürfen und vor allem nicht dazu dienen, den Glauben anderer zu beurteilen!

Lassen auch wir uns anstecken von dieser Freiheit der Kinder Gottes!

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