12. August – Dienstag der 19. Woche im Jahreskreis

Mt 18:1-5.10.12-14: Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet

Jesus lädt uns ein, wie Kinder zu werden. Dabei spricht er nicht von einer Regression, noch macht er die Kindheit zu einem Modell, zu einem Mythos, als ob das Kleinsein an sich ein Verdienst und nicht eine unvermeidliche Bedingung wäre. Aber als Erwachsene Kinder zu „werden“ bedeutet, all die mentalen Überstrukturen, Bosheiten und Verschwörungen aufzugeben, die es in unserer Welt gibt.

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf hilft uns, das Ziel zu erreichen: Wie Papst Franziskus uns täglich daran erinnert, dürfen wir keine Angst vor Zärtlichkeit, vor Mitgefühl haben. Das Kind ist aufgeregt, vertraut sich an, drückt ganz natürlich seine überwältigenden Gefühle aus. Oft, zu oft, ist das Kind, das wir waren, zum Schweigen gebracht worden, wir halten es in einer Ecke, wir zwingen es zum Schweigen, weil wir es fürchten. Wir fürchten uns vor unseren Gefühlen, wir haben Angst, dass sie uns überwältigen und verletzen könnten. Im Gegenteil: Wir erleben zunächst, dass wir von Christus gefunden, aufgenommen und geführt werden, damit wir uns endlich wieder geliebt fühlen und lieben lernen können.

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