Lk 1,39-56 Der Mächtige hat Großes an mir getan: Er erhöht die Niedrigen
Am 1. November 1950 hat Pius XII. die Lehre, dass Maria mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde, als Glaubenssatz verkündet und damit die seit alters her vorhandene christliche Glaubensüberzeugung endgültig bestätigt. Das Fest „Mariä Himmelfahrt“, richtiger das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, ist in der Ostkirche bald nach dem Konzil von Ephesus (431) aufgekommen. Von Kaiser Mauritius (582–602) wurde der 15. August als staatlicher Feiertag anerkannt. In der römischen Kirche wird das Fest seit dem 7. Jahrhundert gefeiert.
Der Glaube dieser unbekannten und unbedeutenden Frauen für so viele mächtige Menschen jener Zeit ist wunderbar, und selbst der zukünftige Täufer erkennt Maria und Jesus bereits im Mutterleib. Das ist es, was die Welt wirklich verändert: an Gottes Plan der unendlichen Liebe für alle mitzuwirken, nicht indem man beachtliche Dinge tut, sondern indem man einfach versucht, das Licht aufzunehmen, das Gott sanft, allmählich, für jeden einzelnen sendet. Das ist es, was der Gesang des Magnificat unter so vielen Bedeutungen hat: ein in die Tiefe gehender Blick auf die Geschichte.
Aber auch die Worte von Elisabeth sind wichtig, die Teil des Ave Maria sind. Zusammen mit dem Vaterunser ein evangelisches, biblisches Gebet, und deshalb wunderbar und frisch, auch heute noch neu. So viele Gebete, die von Menschen verfasst wurden, sind zeitbeingt und vom Lauf der Geschichte betroffen: Sie sind zwar schön, aber auch in unterschiedlichem Maße starr und/oder düster und/oder schwer und so weiter. Das Ave Maria und das Vaterunser scheinen als Gebete dagegen zeitlos aktuell zu bleiben.
Oft betet man zu Gott und fügt dann am Ende ein Gebet zu Maria hinzu. Das ist zwar schön, richtiger wäre es aber zuerst zu Maria zu beten und dann, getragen von ihr, in Gemeinschaft mit allen für Gott offenen Herzen, zu Gott zu gelangen. Maria führt zu Jesus, der unser alleiniger Erlöser ist.
Das Ave Maria und das Vaterunser können als die beiden grundlegenden Gebete definiert werden, die uns helfen durch Maria zu Gott zu gelangen.
Was muss hinein in die Kräuterbuschen?
Sieben bis neunundneunzig Kräuter gehören in einen Kräuterbuschen zu Mariä Aufnahme in den Himmel – die Zahl schwankt je nach Region, es handelt sich jedoch immer um eine symbolträchtige Zahl wie zum Beispiel eine der folgenden:
Sieben: Zahl der Schöpfungstage, Zahl der Vollendung
Neun: Drei mal drei für die heilige Dreifaltigkeit, Zahl der Fruchtbarkeit
Zwölf: Zahl der Apostel, Zahl der Stämme Israels
Vierzehn: Zahl der Nothelfer
Vierundzwanzig: Zwei mal zwölf für die Stämme Israels und die Apostel (Altes und Neues Testament)
Neunundneunzig: Dreiunddreißig mal drei für die heilige Dreifaltigkeit
Je nach Region werden unterschiedliche Pflanzen in den Buschen geflochten. In der Mitte des Buschens steckt oft eine Königskerze, die von zahlreichen anderen Kräutern umrankt ist. Häufig darunter zu finden sind heimische Kräuter wie Alant, Arnika, Baldrian, Beifuß, Frauenmantel, Johanniskraut, Kamille, Liebstöckl, Pfefferminze, Salbei, Schafgarbe, Thymian und Wermut. Als Symbol für Maria werden häufig auch Rosen und Getreideähren in den Buschen integriert.
Was passiert mit den Kräuterbuschen?
An Mariä Aufnahme in den Himmel werden die Kräuterbuschen gesegnet, verbunden mit der Bitte um das Heil des ganzen Menschen. Als die Kräutersegnung in den Gottesdienst am Festtag eingeführt wurde, war die Legende rund um Marias Tod noch bekannt. Nach christlich-katholischem Glauben fanden sich am leeren Grab von Maria Kräuter, und aus diesem Grund wird die Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt abgehalten. Der Duft der Heilkräuter und Blumen verbindet mit der Freude über die Schönheit der Schöpfung die Erinnerung an den Wohlgeruch Mariens als Hinweis auf die Bewahrung ihres Leibes in der Wirklichkeit der Auferstehung.
Von der vielgestaltigen Verwendung der Kräuterbuschen berichtet der Mystiker und Priester Sebastian Franck bereits 1534 in seinem „Weltbuch“, wenn er schreibt: „An unser frawen Hymmelfart da tregt alle wellt obs büschel allerley kreüter in die kirchen zuo weihen für alle sucht vnnd plag überlegt bewert. Mit disen kreütern gschicht seer vil zauberey.“
Die Kräuterbuschen soll Gottes Segen ins Haus bringen, daher werden sie in Haus und Hof aufgehängt, mit Weihrauch vermengt geräuchert, als Tee überbrücht, dem Vieh unters Futter gemischt oder sogar unters Kopfkissen gelegt, um das Eheglück zu erhalten.
Kräuterbuschen für Kräutersegnungen zu Mariä Aufnahme in den Himmel (dioezese-linz.at)