Joh 15,1-8: Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.
Die heilige Brigitta wurde 1303 in Schweden geboren. Sie heiratete in jungen Jahren und hatte acht Kinder, die sie mit vorbildlicher Sorgfalt erzogen hat. Nach dem Tod ihres Mannes schloss sie sich dem Dritten Orden des heiligen Franziskus an und widmete sich einem eher asketischen Leben, blieb aber in der Welt. Dann gründete sie einen Orden und machte sich auf den Weg nach Rom, wo sie allen ein Beispiel für große Tugendhaftigkeit war. Sie unternahm Pilgerreisen zum Zweck der Buße und schrieb zahlreiche Werke, in denen sie ihre mystischen Erfahrungen schilderte. Sie starb im Jahr 1373 in Rom.
Eine der Schutzpatroninnen Europas ist neben ihrer mittelalterlichen Zeitgenossin Katharina von Siena die heilige Brigitta von Schweden, Mutter und Nonne, die wir heute mit Freude feiern.
Nach der heiligen Maria Magdalena feiert die Kirche heute eine weitere außergewöhnliche Frau, eine jener Frauen, die von einer oft männlich-chauvinistischen Gesellschaft und Kultur so wenig beachtet werden und die doch in der Logik Gottes wiederholt die Verkündigung des Evangeliums gerettet haben. Wenn die Männer der Kirche Mist bauen und sich von Gott entfernen, wenn Könige und Kaiser sich gegenseitig verprügeln, um ihre Männlichkeit zur Schau zu stellen, dann sendet der Heilige Geist Frauen, die vor Liebe und Wahrheit brennen, wie es Brigitta war.
Die gebürtige Schwedin wurde schon in jungen Jahren Ehefrau und hatte acht Kinder, die sie im christlichen Glauben erzogen hat. Aus verwandtschaftlichen Gründen lebte sie auch am Hof und beriet die königliche Familie mit Bedacht. Nach einer Pilgerreise nach Compostela, die sie mit ihrem Mann unternommen hatte, und nachdem ihre Kinder nun alt genug waren, fassten sie beide den damals möglichen Entschluss, sich in ein Kloster zurückzuziehen. Zu dieser Zeit empfing Brigitta viele Offenbarungen: Voller Leidenschaft begann sie, durch Europa zu reisen, um zu ermahnen und zu beraten. Sie hatte für jeden etwas dabei: Könige, Prinzen und Päpste. Sie reiste bis nach Rom und ins Heilige Land, und ihre Leidenschaft für Christus erhellt uns noch immer.
Samstag der 16. Woche im Kirchenjahr
Mt 13,24-30: Lasst das eine und das andere zusammen wachsen bis zur Ernte.
Wir wären gerne wie die Bauern im Gleichnis: Voller Eifer würden wir das Unkraut aus dem guten Weizenfeld herausreißen, das Blühen der Ähren bewundern und schon an die Ernte denken. Aber das ist nicht der Fall: Wer Landwirt ist, weiß, dass der Anbau Mühe und Ausdauer erfordert, dass wir immer gegen eine feindliche Natur ankämpfen müssen, die sich zurückholen will, was wir ihr für unsere Bedürfnisse entreißen.
Wie gerne würden wir uns in unserem geistlichen Leben vor Gott präsentieren, umgeben von Heiligkeit und allen Tugenden! Wie gerne würden wir jetzt, da wir das Evangelium kennengelernt haben, die Heldentaten der Heiligen und Märtyrer nachahmen! Der alte Mensch hingegen wohnt weiterhin neben uns, und wir erleben oft einen inneren Kampf, der uns dazu bringt, das zu tun, was wir nicht tun möchten und was uns schadet.
Er ist weise, Gott, und er lädt uns ein, nicht zu voreilig zu sein: Unkraut und Weizen leben zusammen, in uns und in der Welt. Zu gegebener Zeit, wenn die Ähren groß genug sind, können wir eine entsprechende Auswahl treffen. Aber – und diese Bemerkung gefällt mir – wir laufen Gefahr, die Ähren statt des Unkrauts auszureissen. Lasst uns mit Unterscheidungsvermögen und Geduld leben.