25. Oktober, Dienstag der 30. Woche im Jahreskreis

Lk 13,18-21: Das Senfkorn wuchs und wurde zu einem Baum

Ein Senfkorn, ein wenig Sauerteig im Mehl, das ist das Reich Gottes. Eine Kleinigkeit, eine Minutensache, eine unbedeutende Erscheinung. Aber das Senfkorn, das so klein ist, dass es wie Staub aussieht, wird zu einem großen Baum. Und wenig Sauerteig durchsäuert das Mehl, das zu Brot in Hülle und Fülle wird.

Wie oft beklagen wir uns, dass wir in der Gesellschaft zu kurz kommen. Sicher: Theoretisch leben wir in einem christlichen Land, das voller religiöser Symbole und evangelischer Werte ist. Doch dann stellen wir enttäuscht fest, dass dies nicht immer der Fall ist, dass sich hinter der Gewohnheit und dem äußeren Anschein oft nur wenig verbirgt…

Und so geht es weiter mit den Schmähgesängen, mit den Pfarrern, die sich über die mangelnde Resonanz der Menschen in der Nachbarschaft beklagen (und sie haben Recht, arme Leute!, von allen Seiten bedrängte Ansprechpersonen, die alles tun sollen und, wenn noch Zeit bleibt, über Jesus reden!), mit den Katecheten, die weinen, weil die Kinder ohne jeden Bezug zum Glauben kommen (warum sollten sie sonst kommen?), mit den ehemaligen Christen, die der Kirche vorwerfen, den Glauben verloren zu haben…

Das Problem ist nicht, dass es wenige Christen gibt, sondern dass wir wenige Christen sind. Es ist nicht nötig, dass Menschenmassen evangelisieren, wichtig ist, dass der Sauerteig den Teig säuert!

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