28. Dezember – Fest der Unschuldigen Kinder

28. Dezember – Fest der Unschuldigen Kinder

Die Erzählung vom Kindermord in Betlehem steht bei Mt 2, 16–18; Matthäus sieht in diesem schrecklichen Vorgang des Wort des Propheten Jeremia (31, 15) erfüllt. Einen liturgischen Gedenktag dieser kindlichen „Blutzeugen“ im Anschluss an Weihnachten gibt es seit dem 5. Jahrhundert. Cäsarius von Arles, Augustinus und andere Kirchenväter haben die kindlichen Märtyrer gerühmt, denen es vergönnt war, nicht nur als Zeugen für Jesus, sondern stellvertretend für ihn zu sterben.


Mt 2, 13–18 Herodes ließ in Betlehem alle Knaben töten

Herodes akzeptiert keine Konkurrenz, er hat Angst vor Gott, von dem er glaubt, er könne ihm den Thron stehlen. Also entfesselt er seine mörderische Wut, verübt ein Massaker, indem er die Kinder von Bethlehem tötet, um den Messias zu beseitigen.

Die Geschichte wiederholt sich: Tausende von Kindern werden jeden Tag geschändet, beleidigt, aus Hunger oder Interesse getötet. Wie viele sind jetzt in diesen zwei Jahren wieder in Palästina umgekommen! Der Mensch hat immer noch nicht gelernt, dass er nur durch die Rettung eines Kindes die Welt retten kann.

Heute gehen wir den dritten und letzten Schritt der Konkretisierung von Weihnachten: Mit Stephanus und Johannes haben wir gelernt, die dunkle und die theologische Seite von Weihnachten zu sehen. Heute lassen wir die weihnachtlichen Gefühle hinter uns und richten unseren Blick auf die Tragödie der zu vielen Jesuskinder, die um uns herum sterben. Und um von ihnen zu lernen.

Wie der polnische Pädagoge Janusz Korczak so schön schreibt: „Ihr sagt: Es ist anstrengend, sich mit Kindern abzugeben. Ihr habt Recht. Dann fügt ihr noch hinzu: weil man sich dabei auf ihr Niveau begeben, sich herablassen, sich bücken, sich klein machen muss.

Nun hier liegt ihr falsch. Das ist nicht das, was am anstrengendsten ist. Es ist vielmehr die Tatsache, dass man gezwungen ist, sich auf die Höhe ihrer Gefühle zu erheben. Sich zu strecken, sich groß zu machen und sich auf die Zehenspitzen zu stellen.“ Um sie nicht zu verletzen.

Es wäre wirklich an der Zeit, die Schönheit einer ungetrübten Kindheit zu verteidigen und zu schützen.

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