29. Juni – Hl. Petrus und hl. Paulus, Apostel

Nicht der Todestag der beiden Apostel wird heute gefeiert, sondern die vermutliche Übertragung ihrer Reliquien in die Katakombe an der Via Appia, nahe bei der heutigen Kirche San Sebastiano. Das heutige Fest wird zum ersten Mal im römischen Staatskalender von 354 erwähnt. 

Mt 16,13-19: Du bist Petrus, dir werde ich die Schlüssel des Himmelreichs geben.

Um die Handlung und gleichzeitig die Schönheit der Erzählung des Evangeliums zu verstehen, muss man ihren geographischen Hintergrund berücksichtigen.

Cäsarea Philippi lag am Fuße des Berges Hermon. Eine der Höhlen war dem Gott Pan und den Nymphen geweiht. Auf dem Gipfel eines Felsens hatte Herodes einen Tempel zu Ehren des Cäsar Augustus errichtet, während sein Sohn Philippus diesen Ort vergrößerte und ihm den Namen Cäsarea gab. Die Juden betrachteten die Verehrung eines Götzen und eines Menschen als ein satanisches Werk, und deshalb galt die Höhle als Eingang zum Reich Satans: der Hölle. Man erwartete, dass die höllischen Abgründe eines Tages diesen Felsen erschüttern und den frevlerischen Tempel verschlingen würden.

An diesem furchtbaren Ort fand ein Dialog zwischen Jesus, dem Sohn des lebendigen Gottes, und Simon, dem Sohn des Jona, statt. Jesus spricht von einem anderen Stein, auf dem er einen anderen Tempel bauen wird, die Kirche Gottes. Keine höllische Macht wird sie je überwinden können.

Simon erhält als ihr Verwalter und Hüter die Schlüssel und damit die Macht, zu binden und zu lösen, d.h. die Vollmacht, die Kirche zu lehren und zu leiten. Dadurch ist Simon zu ihrem sichtbaren Felsen geworden, der der Kirche Ordnung, Einheit und Stärke verleiht. Die Kirche kann weder vom Satan noch vom Tod überwunden werden, denn Christus lebt und wirkt in ihr. Jeder Papst ist der Petrus seiner Zeit.

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