7. TAG (24.1) – Gebetswoche um die Einheit der Christen

Was jetzt ist, muss nicht so sein
Ijob 5,11-16 Dem Armen wird Hoffnung zuteil, und die Bosheit muss ihren Mund zuhalten.
Lukas 1,46-55 Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen.

Reflexion

Hiob hatte ein gutes Leben, aber dann verlor er unvermittelt sein Vieh und seine Diener und musste verzweifelt den Tod seiner Kinder ertragen. Sein Leiden ergriff seine Seele, seinen Körper und seinen Geist. Wir alle erleben Leiden, das sich in Seele, Körper und Geist zeigt. Wir können uns von Gott und anderen entfernen. Wir können die Hoffnung verlieren. Doch als Christen sind wir vereint in unserem Glauben, dass Gott inmitten unseres Leidens mit uns ist.

Am 11. April 2021 wurde Daunte Wright, ein zwanzigjähriger, unbewaffneter Afroamerikaner, in Minnesota von einem weißen Polizisten während einer routinemäßigen Verkehrskontrolle erschossen. Dieser Vorfall ereignete sich zu der Zeit, als der Prozess gegen Derek Chauvin wegen der Tötung von George Floyd stattfand.

Es ist leicht, die Hoffnung zu verlieren, wenn wir wieder einmal daran erinnert werden, dass wir in einer zersplitterten Gesellschaft leben, die die Menschenwürde und Freiheit aller Menschen nicht in vollem Umfang anerkennt, achtet und schützt. Laut P. Bryan Massingale, einem führenden katholischen Sozialethiker und Gelehrten für Rassengerechtigkeit, wird „das gesellschaftliche Leben von Menschen gestaltet. Die Gesellschaft, in der wir leben, ist das Ergebnis menschlicher Entschlüsse und Entscheidungen. Das bedeutet, dass Menschen Dinge verändern können. Was die Menschen zerstören, spalten und trennen, können wir mit Gottes Hilfe auch heilen, vereinen und wiederherstellen. Was jetzt ist, muss nicht so sein, darin liegen die Hoffnung und die Herausforderung.“

Im Gebet richten Christen ihre Herzen auf das Herz Gottes aus, um zu lieben, was er liebt, und um zu lieben, wie er liebt. Das aufrichtige Gebet richtet daher die Herzen aller Christen über ihre Spaltungen hinweg aus, um zu lieben, was, wen und wie Gott liebt, und um diese Liebe in unserem Handeln auszudrücken.

Einheit der Christen

Das Magnificat ist Marias Lied der Freude über alles, was Gott tut: er stellt das Gleichgewicht wieder her, indem er die Niedrigen erhöht; er beseitigt Ungerechtigkeit, indem er die Hungrigen mit seinen Gaben beschenkt; er denkt an Israel, seinen Knecht. Nie vergisst der Herr seine Verheißungen oder verlässt sein Volk. Es ist leicht, den Glauben derer, die anderen christlichen Gemeinschaften angehören, zu übersehen oder zu geringzuschätzen, besonders wenn diese Gemeinschaften klein sind. Aber der Herr heilt sein Volk, indem er die Niedrigen erhöht, damit der Wert eines jeden Menschen erkannt wird. Wir sind aufgerufen, zu sehen, wie er sieht, und jeden unserer christlichen Brüder und Schwestern so zu schätzen, wie er sie schätzt.

Herausforderungen (für die eigene Praxis)

Wie können wir in Christus in der Hoffnung und dem Glauben zusammenkommen, dass Gott „der Bosheit ihren Mund verschließt“?

Gebet

Gott der Hoffnung, hilf uns, uns daran zu erinnern, dass du in unserem Leiden bei uns bist. Hilf uns, füreinander zur Hoffnung zu werden, wenn die Hoffnungslosigkeit unser Herz heimsucht wie ein ungebetener Gast. Gewähre uns die Gabe, in deinem liebenden Geist verankert zu sein, wenn wir zusammenarbeiten, um alle Formen von Unterdrückung und Ungerechtigkeit auszumerzen. Gib uns den Mut, zu lieben, was, wen und wie du liebst, und diese Liebe in unserem Handeln auszudrücken. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

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