9. November, Fest der Weihe der Lateranbasilika in Rom

Als Papst Silvester I. im Jahre 324 die Lateranbasilika einweihte, war dies ein deutliches und sichtbares Symbol einer Zeitenwende, auch für die Kirche. Die Lateranbasilika gilt seither als Mutter und Haupt aller Kirchen des Erdkreises. Die Lateranbasilika steht so auch als Symbol dafür, dass aus einer Kirche die verfolgt wurde und eine absolute Minderheit war, eine Staatsreligion geworden war und sich langsam zu einer Mehrheitskirche entwickelte: eine Zeitenwende. Und heute?

Menschen machen sich an dieser Kirche fest und erwarten etwas von ihr. Sie hat eine Botschaft die unser Leben auf ein gutes Fundament stellt und sie schafft eine Beziehung zu Gott, die ohne sie nicht möglich wäre. Und doch erleben wir den Alltag in unserer Kirche und in unseren Gemeinden so, wie es sich in umgetexteten Kinderlied ausdrückt, das wir alle mit einem anderen Inhalt kennen.

Zehn kleine Christen
sich ihres Glaubens freun,
doch einem gefiel die Predigt nicht,
da waren’s nur noch neun.

Neun kleine Christen
hatten alles treu gemacht,
der eine hat die Lust verloren,
da waren’s nur noch acht.

Acht kleine Christen
hörten was von „Nächsten lieben
der eine fand das viel zu schwer,
da waren’s nur noch sieben.

Sieben kleine Christen
machte Beichten ganz perplex,
und einer sagt: „Ich mag nicht mehr“,
das waren’s nur noch sechs.

Sechs kleine Christen
meinten: „Die Kirch hat alle Trümpf“,
der eine war dann sehr enttäuscht,
da waren’s nur noch fünf.

Fünf kleine Christen,
die waren der Kirche Zier,
doch einer fühlt sich nicht geehrt,
da waren’s nur noch vier.

Vier kleine Christen,
die waren echt und treu,
doch einer schafft das Tempo nicht,
da waren’s nur noch drei.

Drei kleine Christen
waren noch immer dabei,
doch einer fand die Schar zu klein,
da waren’s nur noch zwei.

Zwei kleine Christen –
ein Anfang? Jedoch Nein,
der eine hat den Mut verloren,
da waren es nur noch ein.

Enttäuschend! Und doch, wenn wir ehrlich sind, wenn wir uns umschauen, auch ein gutes Stück Realität. Alle in den Strophen genannten Gründe, werden angegeben, wenn einer der Kirche den Rücken kehrt. Im Grunde sind das meist äußerliche, unwesentliche Dinge, die den letzten Schritt nach sich ziehen.

Aber im Evangelium treibt Jesus die Händler aus dem Tempel. Das Geschäft im Gebetshaus war den Juden kein Ärgernis, im Gegenteil: es war Gewohnheit geworden. Jesus aber möchte zurück zum Wesentlichen: d.h. Der Tempel ist Haus Gottes und keine Markthalle.

Jeder und jede, der auf Christus baut, ist Gottes Tempel. Wenn Christus das Fundament ist, dann wird die Kirche nicht untergehn. Die letzte Strophe bringt es dann wieder auf den Punkt:

Ein kleiner Christ,
holt einen Freund herbei,
sie glaubten Gott ist da,
da waren’s wieder zwei.

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