Mt 5,13-14: Ihr seid das Salz der Erde. … Ihr seid das Licht der Welt.
Antonius von Padua war Portugiese, geboren in Lissabon 1195. Mit fünfzehn Jahren trat er bei den Augustinerchorherren ein. Als aber 1220 die ersten Märtyrer des Franziskanerordens von Marokko nach Portugal überführt und in Coimbra bestattet wurden, machte das einen so tiefen Eindruck auf Antonius, dass er Franziskaner wurde. Sein Wunsch, in Marokko zu wirken, ging aber nicht in Erfüllung: nach einem kurzen Aufenthalt dort wurde er krank, und auf der Rückreise verschlug es ihn nach Italien. Franz von Assisi ernannte ihn zum Lehrer der Theologie für die Minderbrüder in Bologna. Aber das eigentliche Feld seiner Tätigkeit wurde die Predigt. In Norditalien, Südfrankreich und zuletzt in Padua strömten ihm die Volksmassen zu. Er trat gegen den Wucher auf und setzte sich überhaupt für die Rechte der Armen ein. Schon 1231 starb er, erschöpft von seinen übermenschlichen Anstrengungen. Pius XII. erklärte ihn zum Kirchenlehrer.
Wie macht man Salz salzig? Wenn das Salz seinen Geschmack und seine Funktion verliert, ist es nicht mehr von Nutzen und wird weggeworfen. Wir Jünger sind es, die die Welt salzig machen, die sie würzen. Und wenn wir Jünger unsere Glaubwürdigkeit verlieren, wenn wir unser Leben besudeln, wenn wir die Treue zum Evangelium vernachlässigen, wenn wir keine guten (und schönen, erkennbaren) Werke vor anderen tun, wer kann dann der Welt Hoffnung geben?
Wir sind Salz: Wer meint, alle Wirklichkeit in Salz verwandeln zu müssen, der irrt! Es kommt nicht auf die Zahl der Christen an, sondern auf ihr glaubwürdiges Zeugnis. Falsch liegen diejenigen, die sich eine christliche Gesellschaft ausmalen, die ganz auf Gottes Gesetz aufgebaut ist.
Wir sind Salz: Es irrt, wer sich mit einem äußeren Glauben, mit einer schwachen und entwerteten Zugehörigkeit, mit einer widerwillig gelebten Disziplin zufrieden gibt.
Wir sind Salz: Mit den Christen hat das Leben mehr Sinn, gewinnt an Tiefe, offenbart seine tiefe Würde. Hüten wir uns davor, uns entmutigen zu lassen, zu glauben, der Glaube sei nur unsere Sache.
An dem Tag, an dem wir nicht mehr vor Liebe brennen, wird die Welt erfrieren.