Dienstag der 22. Woche im Jahreskreis – und Gedenktag des Hl Papstes Gregor der Große

Dienstag der 22. Woche im Jahreskreis – und Gedenktag des Hl Papstes Gregor der Große

Lk 4,31-37: Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes!

Er ist in der Synagoge und betet, der Besessene: Er kleidet sich wie alle anderen, er benimmt sich wie alle anderen, er ist ein guter Gläubiger, dem Aussehen nach.

Doch die Begegnung mit Jesus lässt ihn aufschrecken und den ganzen Zorn, den er in seinem Herzen trägt, zum Ausdruck bringen: Er beleidigt Jesus, er weiß genau, dass er der Heilige Gottes ist, er will nichts mit ihm zu tun haben, der gekommen ist, um sein Leben zu ruinieren.

Lukas erzählt uns mit dieser Geschichte etwas Beunruhigendes: Ein Glaube, der bei der Erkenntnis stehen bleibt, ohne das Leben zu verändern, ist dämonisch, ein Glaube, der Gott nicht in den Alltag lässt, ist dämonisch, ein Glaube, der Gott als einen Widersacher sieht, der gekommen ist, um das schöne sündige Leben, das wir gerne leben würden, zu zerstören…

Es reicht nicht aus, eine Kirche zu besuchen, um gläubig zu sein, und die erste Bekehrung, zu der wir aufgerufen sind, findet in unseren Gemeinschaften, in unserer Kirche statt. Das Risiko, einen falschen Glauben zu leben, ist immer in uns vorhanden, aber die Autorität Jesu heilt uns, bekehrt uns, verändert uns tief im Inneren. Die erste Umkehr, die wir machen müssen, ist in uns selbst!

Jesus lehrt wie einer der Vollmacht hat. Das heißt er ist durch und durch von dem überzeugt, was er predigt und lebt es in seinem Alltag. Ein charismatischer Mensch im besten Sinne des Wortes lässt auch andere nicht kalt.


Papst Gregor der Große war einer der größten Kirchenväter in der Geschichte der Kirche und einer der vier Doktoren des Abendlandes.

Gregor, aus einer römischen Patrizierfamilie stammend, wurde um 540 geboren. Er trat in den Staatsdienst und war 572/573 Stadtpräfekt von Rom. Nach dem Tod seines Vaters stiftete er in seinem Elternhaus das Andreaskloster und auf Besitzungen der Familie in Sizilien sechs weitere Klöster. Er selbst wurde Mönch im Andreaskloster. Aber bald musste er als päpstlicher Gesandter nach Konstantinopel gehen (579-585). 590 wurde er zum Papst gewählt (Bischofsweihe am 3. September). Er ordnete die kirchlichen Verhältnisse in Rom und in den Diözesen Italiens sowie in den übrigen Kirchenprovinzen; er entsandte Augustin mit etwa vierzig Mönchen zur Mission nach England, war um die kirchliche Einheit zwischen Westen und Osten besorgt, nahm Beziehungen zu den aufsteigenden germanischen Völkern auf, ordnete und reformierte die Liturgie und fand noch Zeit, um zu predigen und Bücher zu schreiben. Es sind von ihm außerdem 854 Briefe erhalten. In seinen theologischen und kirchenpolitischen Auffassungen ist Gregor von Augustinus beeinflusst: er hat viel von dem geistigen Gut der Kirchenväter an das anbrechende Zeitalter weitergegeben, das wir Mittelalter nennen. Gregor starb am 12. März 604.

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