Lk 10,13-16: Wer mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.
Gott ist natürlich geduldig, aber seine Geduld ist keine Charakterschwäche. Gott ist gut, das hat uns Jesus offenbart, aber er er lässt sich auch nicht einfach für dumm verkaufen. Gott ist barmherzig, gewiss, aber wenn wir im Sumpf unserer Laster und Sünden verharren, wird diese Barmherzigkeit unsere Herzen nicht verändern. Gott ist zärtlich, so glauben wir, aber die Zärtlichkeit ersetzt nicht unseren Willen zur Veränderung, sondern weckt und begleitet ihn.
Jesus ist von der Gleichgültigkeit und der Reaktion der Städte Galiläas ihm gegenüber schmerzlich betroffen. In ihrer religiösen Gewissheit, dass sie die Auserwählten sind, machen sich die Juden nicht die Mühe, ihren Glauben zu pflegen und erkennen Propheten wie Jesus nicht an.
So stellt Jesus mit Bitterkeit fest, dass die heidnischen Städte der Vergangenheit sich auf Drängen der Männer Gottes bekehrten, wozu die gepriesenen Städte des jüdischen Glaubens nicht in der Lage waren.
Auch wir stehen in der Gefahr, uns mit der Welt um uns herum zu vergleichen und uns für besser zu halten, für alles in allem in der Gnade Gottes zu stehen. Aber diese Gewissheit wird gefährlich und tödlich, wenn sie nicht für eine ständige Umkehr offen ist!
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„Sackcloth and Ashes on the Ponte San Angelo“ von Graeme Churchard, CC BY 4.0