Montag 17. Januar – „Der Bräutigam ist bei uns“

Gedenktag des Hl. Antonius von Ägypten

Antonius der Große, geb. um das Jahr 251 in Kome, heute Kaman bei Heraclea in Mittelägypten, war ein Sohn wohlhabender Eltern. Als er im sonntäglichen Gottesdienst das Evangelium vom reichen Jüngling hört (vgl. Mt 19,21f.), bezieht er es sogleich auf sich und folgt wörtlich dem Ruf des Herrn in die Wüste.

Nach dem Tod seiner Eltern, schickte er seine kleine Schwester in ein Internat und verkaufte seinen Vermögensanteil, um es den Armen zu schenken. Antonius bezog eine Felsenhöhle auf dem Berg Kolzim in der Nähe des Roten Meeres, wo er fortan als Einsiedler lebte. In den Zeiten zwischen den Verfolgungen ‚gingen viele Jugendlichen aus dem Leben‚, indem sie als Mönche, als Einsiedler, in die Wüste gingen. Sie verzichteten so auf Hab und Gut, auf Familie, auf alles, was zu einem normalen Leben damals gehörte. Am Fuße des Berges, wo Antonius lebte, gründeten andere Jugendliche eine Mönchskolonie, weil sie seinem Beispiel folgen und seinen Rat hören wollten. So wurde Antonius zum Vater des Mönchtums.

1 Sam 15, 16-23 / Mk 2, 18-22

Niemand gießt neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerbricht der Wein die Schläuche, und Wein und Schläuche gehen verloren. Aber neuer Wein gehört in neue Schläuche!“. Mk 2:21-22

Es ist nicht mehr die Zeit des Fastens, wie es für die Jünger Johannes des Täufers war: Jetzt ist der Bräutigam gekommen. Jesus fordert die Zuhörer auf, den radikalen Unterschied zwischen ihm und Johannes zu verstehen: Johannes ist gesandt worden, um den Weg für ihn zu bereiten. Deshalb lebt Johannes in Askese und Buße, nach dem traditionellen Vorbild des biblischen Propheten, aber dieser Stil muss jetzt übertroffen werden, denn es ist eine Zeit der Freude und des Festes. Der Bräutigam ist bei uns, wir brauchen nicht zu fasten, um uns daran zu erinnern, dass er immer bei uns ist!

Auch wir stehen in der Gefahr, es den Zeitgenossen Jesu gleichzutun: das neue Ereignis des Evangeliums mit alten Kategorien zu lesen und zu versuchen, es in vorgegebene Schemata einzuordnen. Aber die Neuheit, die Jesus bringt, ist so absolut, dass jedes Schema, jede Kategorie, jedes Vorverständnis unter dem gewaltigen Druck der Ankündigung zerbricht. Manchmal laufen sogar unsere gesunden und heiligen religiösen Kategorien Gefahr, die Dynamik des Evangeliums in einen Käfig zu sperren, Gottes Unerhörtes in die beruhigenden Grenzen zu bringen, die uns sympathischer sind.

Es ist ein Hochzeitsmahl, wenn du Jesus begegnest. Es hat nichts mit den Andachten und liturgischen Praktiken derer zu tun, die sich Gott als einen Granitblock vorstellen. Wer würde auf die Idee kommen, während eines Hochzeitsfestes zu fasten? Die Begegnung mit Jesus weckt Freude und Begeisterung. Sich ihm mit den üblichen religiösen Kategorien zu nähern, ist, als würde man jungen Wein in alte Fässer füllen, die zu platzen drohen. Und das ist es, was mit unseren Gottesdiensten geschieht: Wenn der Herr sich bemerkbar macht, wird alles klein und eng, und jede Norm, jede Regel, die der Suche nach dem Glauben ein Maß und eine Ordnung geben soll, lässt Raum für die Neuheit seiner Gegenwart. Wie ein neues Kleid, das unsere Schönheit und Würde wiederherstellt, so ist wirkliche Begegnung mit Jesus, die unser Sein und unseren Glauben radikal verändert.

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