Montag 9. Woche im Jahreskreis – Fest des Hl Bonifatius

Joh 15, 16a Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt

Bonifatius, ursprünglich Winfrid, um 673 im Königreich Wessex in England geboren, wurde in den Klöstern Exeter und Nursling erzogen. Mit dreißig Jahren wurde er zum Priester geweiht, mit vierzig reiste er zum ersten Mal als Missionar nach Germanien. Dreimal machte er die Reise nach Rom. Von Papst Gregor II. erhielt er 719 den Missionsauftrag und den Namen Bonifatius. 722 die Bischofsweihe. Von Gregor III. wurde er 732 zum Erzbischof ernannt. Er organisierte die Kirche in Bayern, Hessen und Thüringen durch Gründung von Bistümern und versuchte, die fränkische Kirche durch Synoden zu reformieren. Wo er missionierte, errichtete er auch Klöster als Mittelpunkte der Missionsarbeit, Orte des Gebets und Pflanzstätten der Kultur. Seine Lieblingsgründung war das Kloster Fulda (744), wo er auch begraben ist und wo sich seit 1869 die deutschen Bischöfe zu ihren jährlichen Konferenzen versammeln. Am 5. Juni 754 wurde Bonifatius mit 52 Begleitern bei Dokkum von den Friesen erschlagen. Er wird der Apostel Deutschlands und auch der Apostel der abendländischen Kultur genannt.


Die Zeichen im Evangelium heute stehen auf Abschied. Der Evangelist Johannes legt Jesus Abschiedsworte in den Mund, die Trauer und Angst seiner Jünger über seinen bevorstehenden Tod zum Inhalt haben.

Jesus wählt die Sprache der Freundschaft: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte … Vielmehr habe ich euch Freunde genannt“. Jesus nennt dafür als Grund: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch er‑ wählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt.“ Dann spricht er vom Hass der Welt, der über sie hereinbricht, und erinnert sie, dass es ihnen nicht besser ergehen wird als ihm selbst.

Hat sich die Freundschaft mit Jesus für den heiligen Bonifatius ausgezahlt? Welcher Früchte durfte er sich erfreuen? Das Leben des heiligen Bonifatius kennzeichnet ein absolutes Vertrauen auf das Wort Gottes. Er sieht in Rom den irdischen Sitz göttlicher Weisheit und folgt getreu den Weisungen des Papstes. Unermüdlich müht er sich um eine engere Bindung der fränkischen Landeskirche an Rom und bereitet den Weg für das Bündnis der Karolinger mit Rom. Damit zählt er zu den Baumeistern des christlichen Europa.

Andere Früchte sollten freilich nicht reifen. Zwar gelingt es ihm, viele Menschen für Christus zu gewinnen, doch die Mission der Sachsen als sein erklärtes Hauptziel erreicht er nicht. Bonifatius versteht sich ganz als Missionar und setzt dafür alle seine Kräfte ein. In letzter Konsequenz mündet darum sein Leben der Nachfolge Jesu in das Martyrium.

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